„Von Sommerglück, Sonnenschein und mehr“ – 8: Schatten
„Weißt du“, sagt der Schatten. „Ich sehe, wie sehr manche Menschen sehen, ohne zu sehen. Es ist, als ob sie blind wären für die Schönheit, die sie umgibt.“
Ich schweige. Betrachte die Schattenblumen auf dem Stein.
„Und?“
„Manchmal sind die Menschen abgelenkt. Oder Gedanken halten sie fest. Oder sie sind schon dort, wo sie erst noch hinwollen.“
„Mag ja sein“, sagt er und seufzt – das Seufzen lauter als seine Worte.
Ich betrachte ihn wieder. „Hast du dich deswegen auf diesen Stein gelegt?“ „Ja“, sagt er. „Wer erwartet schon Blumen auf einem Stein?“
„Mir gefällst du. Ich bin froh, dass du da bist. So filigran. So genau. So wunderschön.“
Der Schatten hüstelt. „Ich zeige ja nur was da ist.“
„Und dafür danke ich dir.“
Ich hole das Handy aus der Tasche. Beuge mich hinunter. „Ich nehme dich mit, als Erinnerung.“ Klick!
Beschreibe einen Schatten, wenn Du magst!
Foto: © Erwin Grundler
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