6 Geheimnishöhle

Der 6. Beitrag zum „Schreibexperiment in der Fastenzeit“ von Susanne teil. Hier https://www.freudenwort.de/seminare-mehr/schreibexperiment-in-der-fastenzeit/ gibt es Näheres.

Mein Ort: Auf der Bank unter der Linde


Über mir Zweige. Leer. Es knospt, doch noch ist nichts davon zu sehen. Unten liegen die Stadt und der See. Ich sehe ans gegenüberliegende Ufer. Dunkle Schemen. Hin und wieder ein Blitzen. Ein Blinken. Geheimnisvoll. Die rote Bank, die mir „Heimat auf Zeit“ ist, raunt mir Geschichten zu. Von denen, die sie täglich besuchen. Sie bietet mir an, für einen Tag „Mäuschen zu spielen“. Ich stimme zu. Schon bin ich klein. Spüre Neugier und Angst. Sie streichelt mich. „Geh dorthin, dort bist du sicher“, sagt sie. Und ich gehe. Dicht neben der stärksten Wurzel der Linde ist ein Loch. Klein, unscheinbar. Gerade richtig für mich. Ich husche hinein. Es ist warm dort. In einer Ecke liegen Körner. In der anderen ein Gräserbett. Ich mache es mir gemütlich. Schaue hinaus. Was mir wohl heute begegnet?

Die nächste Aufgabe lautete, dort ein Geheimnis zu erzählen. Und, wie das mit Geheimnissen so ist, das bleibt geheim.
Drei Wörter habe ich ausgesucht und damit ein Gedicht geschrieben. Es sollte mit WENN beginnen und mit WAS DANN enden.


WENN
mein Mut ausgereicht hätte
mich früher abzunabeln
und eine gesagt hätte: „Du darfst“ –
was dann?

 

|WERBUNG WEGEN NAMENSNENNUNG UND VERLINKUNG, UNBEZAHLT|

 

 

 

Wie würdest Du Dein Vertrauen beschreiben?

Foto: © Erwin Grundler, Überlingen
(das ist nicht die Bank, auf der ich saß und eine andere Zeit)

 

 

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