abc.Etüden 04/05.2020: Und weg

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Max. 300 Wörter, die die drei Begriffe Papiertiger, belanglos, plätschern enthalten müssen.  Die Idee stammt von Christiane und die Begriffe für die Schreibwochen 4 und 5/2020 stammen von https://onlybatscanhang.wordpress.com/
Und hier ist meine vierte Etüde.

 

Zu verschenken

Papiertiger umständehalber zu verschenken – vorzugsweise an Taube, Schwerhörige oder Gelangweilte.
Hoher Unterhaltungswert aufgrund übersteigerter Gestik und Mimik infolge einer narzisstischen Grundhaltung. Diese ist auch für das Dauergeschwätz im Selbstlobmodus verantwortlich.
Leichte Gebrauchsspuren vorhanden, diese sind, für den alltäglichen Umgang mit dem Papiertiger, jedoch belanglos.
Körperliche Anstrengungen seinerseits werden strikt abgelehnt – sie könnten sein wunderbares Gesamtbild beeinträchtigen. Leichtes plätschern im Whirlpool ist – wegen des Show-Effekts – äußerst erwünscht.

Anweisungen zum Eigenschutz werden mitgeliefert.

Zuschriften bitte unter Chiffre „Und weg… „.
Lieferung frei Haus wird garantiert.

 

DSC_4459

 

 

Was fällt Dir zu den Worten ein?


Foto: © Erwin Grundler, Überlingen


Und weil ich ein netter Mensch bin (und aus Datenschutzgründen)
bringe ich kein Foto des Papiertigers aus meinem Umfeld,
den ich beim Schreiben vor Augen hatte.
Stattdessen hier das Foto eines echten Tigers vom
letzten Zoobesuch mit den Enkelkindern.

 

22 Kommentare
      • mutigerleben
        mutigerleben sagte:

        Liebe Christiane, lieber Werner,
        Ja, manchmal auch Prinzesschen – aber mit einer gewaltigen Macht.
        Manche können auch mal kratzbürstig sein, aber das ist nicht das hervorstechende Merkmal.
        Es geht um grenzenlose Selbstüberschätzung, einen Mangel an Empathie, ein großes Anspruchsdenken und die Fähigkeit, andere auszunutzen, um die eigenen Ziele kompromisslos zu erreichen.
        Das unterscheidet sich aber nicht von männlichen Narzissten, gibt es bei beiden.

        Liebe Grüße
        Judith

        Antworten
    • mutigerleben
      mutigerleben sagte:

      Lieber Werner,

      Danke für deinen Kommentar. Zwei Aspekte zu deiner Frage:
      A) Grammatikalische Form von Papiertiger ist männlich und deswegen sehen wir automatisch auch einen Mann vor unserem inneren Auge. Deshalb braucht es auch eine andere Sprachform, denn sonst sind Frauen (und andere) nicht angesprochen. Beispiel: Der Arzt, der Apotheker, der Chirurg, der Briefträger, der Autofahrer.
      Bei all diesen Nennungen sehen wir automatisch Männer vor uns. Und so schafft Sprache Bewusstsein und umgekehrt eben auch unser Bewusstsein die Sprache.
      Das angehängte „In“ mag ich aus diesem Grund nicht, denn wenn Sprache Bewusstsein schafft, entsteht (wieder einmal) das Bild, dass Frauen „Anhängsel“ sind.
      Daher bevorzuge ich diese Sprachform: Ärztin, Apothekerin, Chirurgin, Briefträgerin, Autofahrerin.
      B) Ja, es gibt auch weiblichen Narzissmus, aber es betrifft ca. 75% Männer und ca. 25 % Frauen.

      Bitte richtig verstehen: Das soll keine Belehrung sein – eine gerechte Sprache ist ein Herzensanliegen für mich.

      Liebe Grüße
      Judith

      Antworten
  1. Christiane
    Christiane sagte:

    Ha, sehr schön! Eine Anzeige! Hab sehr gelacht. Ich hoffe, der lässt sich freiwillig in gute Hände abgeben 🤣🤣🤣
    Tolle Idee, super umgesetzt.
    Schreibst du mir bitte noch bei der Schreibeinladung einen Kommentar mit dem Link, damit ich alle Links an einer Stelle finden kann?
    Liebe Grüße
    Christiane 😀🐱☕🍪🌧️

    Antworten
    • mutigerleben
      mutigerleben sagte:

      Liebe Christiane,
      Der Papiertiger, den ich vor Augen hatte, der ließe sich nicht so einfach abgeben.
      Ich hatte dennoch viel Freude beim Schreiben. Und die Idee der Anzeige kam irgendwo aus dem Off – da kann ich jetzt drüber nachdenken (oder auch nicht).
      Schönen Mittag und Grüße
      Judith

      Ich geh jetzt erst Mal wieder arbeiten, alles Weitere später.

      Antworten
      • mutigerleben
        mutigerleben sagte:

        Danke dir. Ich glaube, wir alle kennen diese Menschen – und, Gott sei Dank“ kommt diese Art ja in den unterschiedlichsten Ausprägungen vor.
        Ich kenne einen Mann sehr gut, der tatsächlich als Vorlage für ein Lehrbuch über eine narzisstische Persönlichkeit herhalten könnte. Mit ihm ist das Leben nicht leicht – bis unmöglich.

        Sei herzlich gegrüßt
        Judith

        Antworten

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