abc.Etüden 12 und 13/2020: Frühlingsbeginn

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Max. 300 Wörter, die die drei Begriffe <Forsythien, lächerlich, erfrieren> enthalten müssen.  Die Idee stammt von Christiane und die Begriffe für die Schreibwochen 12 und 13/2020 stammen von „Elke H. Speidel und ihrem Blog Transworte auf Litera-Tour “. Danke euch beiden.
Und hier ist meine elfte Etüde.

 

Gaby sitzt im Garten. Genießt den ersten Frühlingstag. Die Forsythien blühen. Der Flieder trägt dicke Blattknospen. Unter der Rose blühen weiße und gelbe Narzissen, Traubenhyazinthen und zartfliederfarbene Blüten, deren Namen sie nicht kennt.

„Das ist lächerlich!“, hört sie ihren Nachbarn schreien. „Wie kommst du auf die Idee, ich würde dir so einen Unsinn erlauben. Was glaubst du, wer du bist? Muss ich dir erst Verstand beibringen?“

Gaby hört, wie sich seine Stimme überschlägt. Sie kann sich vorstellen, wie er aussieht. Viel zu oft hat sie solche Szenen bereits miterlebt.
Sie überlegt noch, ob sie ins Haus gehen soll, da taucht die Nachbarin in ihrem Garten auf. Gaby zieht ihr wortlos einen Stuhl heran. Dann sitzen sie nebeneinander. Warten. Stumm. Worte sind nicht nötig. Längst ist alles gesagt, was es zu sagen gibt.
Die Nachbarin dreht den Kopf weg. Gaby sieht, wie sie sich – trotz der Frühlingssonne – die Arme reibt. Jetzt sagt sie doch etwas. „Wie lange noch? Willst du in seiner Nähe erfrieren?“

Die Nachbarin dreht den Kopf. Schaut Gaby an. Die schaut zurück. Ihrer beiden Blicke sprechen für sich.

 

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Foto: © Erwin Grundler, Überlingen

11 Kommentare
  1. Christiane
    Christiane sagte:

    Ich bin sicher, dass Männer derartige Sätze immer noch sagen. Aber dennoch bin ich immer wieder geschockt, dass mann denkt, in einer Position zu sein, in der er frau etwas erlauben oder verbieten kann.
    Liebe Grüße
    Christiane 😁☕👍

    Antworten
      • mutigerleben
        mutigerleben sagte:

        Lieber Werner,
        ja – und auch die weniger klapprigen Purpurträger sind ein Problem – die sind teilweise fast ncoh schlimmer … und mehr oder weniger klapprige Männer in Politik und Vorständen wissen auch sehr gut, wie die Reihen geschlossen bleiben.
        Grüße
        Judith

        Antworten
    • mutigerleben
      mutigerleben sagte:

      Danke dir, Christiane. Und ja, ich bin auch geschockt – vor allem, weil ich das auch bei Menschen aus der Generation meiner Kinder feststelle, denn sie leben ja anders. Aber viele hatten halt Mütter und Väter, die das unreflektiert weitergelebt haben und Kinder lernen nun mal vom Vorbild. Da bleibt nur hoffen und immer wieder darauf hinweisen.
      Liebe Grüße
      Judith

      Antworten
  2. Katharina
    Katharina sagte:

    Gibt ja leider immer noch so Dinosaurier. 😑 Ich finde den Titel super. Wenn man ihn übertragend nimmt, spoilert er, das was danach passiert. Gerade sind Happy Ends glaube ich nötig.

    Antworten
    • mutigerleben
      mutigerleben sagte:

      Liebe Katharina,
      danke dir – Dinosaurier gefällt mir in diesem Zusammenhang.
      Ja, den Titel habe ich sehr, sehr bewusst gewählt.
      Und den Eindruck, dass Happy Ends nötig sind, kann ich nur bestätigen – wenngleich es für meinen Geschmack ein wenig mehr sein dürften.
      Herzliche Grüße zu dir
      Judith

      Antworten

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