abc.Etüden 8 und 9/2020: Schabernack
|Werbung wegen Namensnennung und Verlinkung, unbezahlt und unbeauftragt|
Max. 300 Wörter, die die drei Begriffe Schabernack, breit, erheben enthalten müssen. Die Idee stammt von Christiane und die Begriffe für die Schreibwochen 8 und 9/2020 stammen von René „BerlinAutor“. Danke euch beiden.
Und hier ist meine siebte Etüde.
„Geht ihr Morgen auch auf die Straße, Schabernack treiben?“, fragt Anna in der Geburtstagskaffeerunde ihre Freundinnen und Bekannte. Sofort erheben sich laute Protestrufe um den Kaffeetisch herum.
„Sag mal, geht’s noch?“ Lisa schaut Anna an. „Du bist inzwischen seit fast zwanzig Jahren am Bodensee, da solltest du wissen, dass wir keinen Schabernack treiben. Lisa schüttelt den Kopf.
„Mensch, Anna, los emol zue – wosch denn du immer noit, dass me z’Ibberlinge a de Wiberfasnet ge schnurre goht? Und me ruft au it Helau oder Alaaf, sondern Juhu und hoorig.“ Ursula grinst breit, als sie Anna anschaut. „Wie bitte?“, fragt Anna mit hochgezogener Augenbraue. „Ich verstehe nichts, rein gar nichts!“
Brigitte legt ihr den Arm um die Schulter. „Ach, Anna-Mäuschen, mach dir nichts draus. Bis zur nächsten Fasnacht bekommst du einen Alemannisch – Kurs von mir, dann sind alle Unklarheiten beseitigt und du kannst endlich mitreden. Am besten fangen wir gleich an. Sprich mir nach: <Bruchsch it a sellere Schell schelle, selle Schell schelled nämli it, schellesch am ringste a sellere Schell, selle Schell schelled>.
Brigitte schaut in die Runde. Ursula lacht als erste. Es dauert nicht lange, da lachen alle Frauen. Irgendwann fällt Anna auch in das Lachen ein. Der Kaffeemittag ist gerettet.
Durchblick nötig? Bestimmt nicht, oder?
Foto: © Erwin Grundler, Überlingen
Ha! Das mit dem Juhu habe ich neulich Petra bei Zürich gefragt – und die hat gesagt, dass es bei ihr keinen speziellen Ruf gäbe. Danke also schon mal. Was man allerdings in Überlingen genau tut, habe ich nicht verstanden, und den Zungenbrecher könnte ich zwar nachsprechen (irgendwie), aber verstehen tue ich ihn nicht 😁
Deine Etüde hat wieder nicht gepingt, kannst du mal bitte schauen?
Liebe Grüße
Christiane, sehr vergnügt 😁☕🥐👍
Update: Der Ping ist da. Hatte sich wohl verflogen. 😉
Liebe Christiane,
ja, das ist speziell und sehr verschieden – in Überlingen gibt es Ortsteile, da heißt es auch „Narri, Narro“.
Schnurre: Sich verkleiden und mit den Menschen Späßle machen, Gemeindepolitik ins Visier nehmen, Allerweltsthemen oder spezielle Themen aufgreifen etc.
Ein Beispiel: Wir habne hier in diesem Jahr Landesgartenschau – wir bestimmt klasse. Ich könnte als Gärtnerin zum „Schnurre“ gehen. Ich hätte Sonnenblumenkerne dabei und Torftöpfchen und ließe die Menschen mir helfen, die 2000 Samen zu stecken, weil das alleine so viel Arbeit ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Landesgartenschau das braucht. Es geht um ein ins Gespräch kommen, wichtiges ansprechen, die Menschen animieren.
Theoretisch könnte ich auch als „Pfarrerin“ gehen und auf der Fasnet predigen, weil ich es ja sonst nicht darf.
Oder ich könnte gehen als eine Frau, die weiß, was die CDU braucht.
Oder, oder, oder…
Ich glaube, du hast jetzt ein wenig verstanden, worum es geht.
Zum Zungenbrecher:
Du brauchst nicht an jener Glocke zu läuten, jene Glocke läutet nämlich nicht, am einfachsten läutest du an jener Glocke, denn jene Glocke läutet.
Juhu und Grüße
Judith
Gut, dass der Ping noch gekommen ist.
In der Ortenau, also noerdlichem Schwarzwald heisst der „Schlachtruf“ Nari Nato.
Lieber Werner,
ja, das Narri, Narro haben wir in Ortsteilen von Überlingen auch.
Wie gesagt: Das kann hier an jedem Ort unterschiedlich sein.
Liebe Grüße
Judith
Witzige Idee, und bei dem Zungenbrecher läutet etwas bei mir.
Danke dir, das freut mich.
Was läutet beim Zungenbrecher bei dir? Kennst du ihn und die Sprache?
Liebe Grüße
Judith
In der Familie meines Mannes spricht man Allgäuer Dialekt, ich höre seit Jahrzehnten begeistert zu. Je mehr es „scht“, desto schöner. :-)
Ah, ja dann kennst du ja sicher einiges – auch, wenn der Dialekt schon nochmals anders ist. Zumindest bist du Dialekt zu hören gewohnt.
Liebe Grüße
Judith
Das erste habe ich noch verstanden, aber beim Zungenbrecher war ich raus.
In Hausach haben wir glaube ich auch Narri Narro gesagt, aber pfuh, das ist lange her. Ich weiß nur noch, dass mein Kostüm Hansele hieß und das komisch Rumhopsen kann ich noch. ;)
Liebe Katharina,
danke dir.
Den Zungenbrecher kannst du – weiter oben – in einem Kommentar auf Deutsch nachlesen.
Hattest du denn ein Haselnarro-Häs?
Tja, solche Sachen wie das Rumhopsen, bleiben oft doch hängen.
Liebe Grüße
Judith
Nein, ich war damals so 5 oder 6. Hatte nur das Grundkostüm und die Kappe, auch noch die kleinen Glöckchen. Ich müsste echt mal schaun, ob meine Mutter da was aufgehoben hat. 😅
Da bin ich gespannt, manchmal finden sich noch Sachen, bei denen man sich wundert.
Schönen Sonntag dir und Grüße
Judith