abcEtüden 01.02.21: Anders als erwartet – Fortsetzung
Hier https://mutigerleben.wordpress.com/2021/01/06/abcetuden-01-02-21-anders-als-erwartet/ findest Du den 1. Teil der Geschichte.
Als ich die diversen Kommentare gelesen habe, habe ich mich entschieden, eine Fortsetzung zu schreiben.
Antonia läuft ins Wohnzimmer, greift zum Telefon, sagt den Gästen ab.
Da stürmt Jens herein. Zetermordio schreiend. Mit rotem Kopf, die Hände zu Fäusten geballt. „Hast du meine Mutter rausgeworfen?“
„Ja!“, antwortet Antonia. Jens starrt sie an. „Du, du …“.
Antonia sieht ihn an. Mit hochgezogener Augenbraue. Jens lässt sich in den Sessel fallen. Er reibt sich übers Gesicht.
Antonia sieht zu, wie seine Hände sich öffnen. „Das war längst überfällig. Ich hätte ihr Verhalten nicht so lange dulden dürfen. Ich war zu weichmütig. Und du, du hättest auf meiner Seite sein sollen, statt dich ewig rauszuhalten“.
Stille.
„Ja, ich weiß. Glaub mir, ich weiß es“. Er sagt es leise. Dann sieht er ihr in die Augen. „Und jetzt“?
„Jetzt hole ich die Kinder“. Sie steht auf. Läuft zur Tür. Ruft nach Madeleine und Lars.
„So, ich sage euch jetzt, wie es hier weitergeht“. Mit einem hinsetzen und zuhören unterbricht sie das Gemaule der beiden. „Ich habe eure Oma rausgeschmissen. Ihr könnt jederzeit zu ihr gehen, aber hierher kommt sie nicht so wieder. Du, Jens, wirst ihr gegenüber Position beziehen, auf meiner Seite stehen oder gehen. Ihr beiden, Madeleine und Lars, ihr seid alt genug, um verlegte Dinge selbst zu suchen, Aufgaben zu übernehmen und endlich Verantwortung für euer Handeln zu tragen. Ich weiß, ich habe euch zu viel abgenommen, zu oft gute Miene zum bösen Spiel gemacht und mich nicht gewehrt. Damit ist nun Schluss. Ich feiere jetzt mein Aufwachen. Schließlich soll das Kochen und Backen nicht umsonst gewesen sein“. Antonia hält kurz inne. Sie schaut die drei an. „Ihr könnt mit mir feiern oder es lassen. Und morgen werde ich euch sagen, wie ich das Zusammenleben will“.
Sie steht auf. Läuft in die Küche. Holt sich einen der gerichteten Vorspeisenteller. Nimmt Platz und beginnt zu essen.
|WERBUNG WEGEN NAMENSNENNUNG UND VERLINKUNG, UNBEZAHLT|
Kannst Du Antonia verstehen?
Foto: © Erwin Grundler, Überlingen
Maximal 300 Wörter, die die Begriffe „Zetermordio, weichmütig, backen“ enthalten müssen. Die Idee stammt von Schreibeinladung für die Textwochen 01.02.21 | Wortspende von Ludwig Zeidler | Irgendwas ist immer (wordpress.com)
Ha! Das nenne ich mal eine Ansage! Sehr schön! 😁👍
Jetzt muss ich eigentlich sofort fragen, ob du vielleicht für nächste Woche eine Fortsetzung planst 😉 … diese doofen Gesichter, der platte Mann … das schreit doch danach! 😁👍
Liebe Christiane,
danke dir sehr.
Ja, das schreit tatsächlich danach – und ich bin schon sehr gespannt, welche Wörter am Sonntag kommen. Vielleicht passen die ja irgendwie dazu.
Ansonsten werde ich die Geschichte vielleicht außerhalb der Etüden fortsetzen.
Herzlich
Judith
Ja, ich kann sie gut verstehen. Aber esgibt sicherlich noch viele Fragen zu klären.
Das seh ich auch so – es gibt noch viele Fragen zu klären – gemeinsam und jede/jeder für sich und mit sich.
Ich bin gespannt.
Danke dir, Werner.
Ich schicke Grüße aus dem Schnee.
Herzlich
Judith
Ich würde ihr wünschen, dass sie alle die bekannten Pfade verlassen und durchstarten können. Es ist ja für alle eine Chance
Danke dir.
Ja, das wäre für alle vier zu wünschen – mal sehen, was mir einfällt, wenn ich weiterschreibe.
Liebe Grüße
Judith
Ich glaube, diesen Mut durchzugreifen und sich Gehör zu verschaffen, haben nicht viele. Vielleicht inspiriert deine Geschichte ja jemanden. :)
Das wünsche ich mir – dass die Geschichte Inspiration ist oder wird. Und ja, ich habe das so schon erlebt – bei mir selbst und bei anderen.
Danke dir, Katharina und Abendgrüße aus dem Schnee
Judith
Späte Einsicht, bei beiden Erwachsenen. Aber besser spät als nie. Als nächstes würde mich ja die Perspektive des Nachwuchses interessieren😂. So Pubertiere sind ja für jede Überraschung gut…
Danke dir…
Ja, besser spät als nie. Und – das kennen viele von uns: „eigentlich“ merken, wissen, spüren wir ja schon, dass manches schiefläuft.
Und die Pubertiere: Spannende Frage – oft sehen sie sehr klar, gleichzeitig wissen sie natürlich auch gut auszuteilen. Mal sehen, was mir einfällt.
Grüße zu Dir Judith
Die vielen Jahre totgeschwiegener Schwiegermutterkonflikte gehen wohl meistens zulasten der weiblichen Ehepartner, so habe ich das auch schon beobachtet, und dass der sich für den Ehemann meistens erst durch eine Eskalation ernsthaft manifestiert, auch. Weihnachten oder Familienfeiern sind ideal dafür, glaube ich, um so ein Fass zum Überlaufen zu bringen. Es bleiben viele Spekulations-Möglichkeiten offen, das gefällt mir.
Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar. Und ja, das stimmt. Sicher, früher war es sicher noch viel schlimmer, allerdings ist es heute noch oft so – was mich immer wieder erschreckt.Viel zu viele Männer scheuen leider den Konflikt mt der Mutter und lassen ihre Frau im Regen stehen. Das rächt sich früher oder später.
Und auch das stimmt: Es gibt in der Geschichte eine Fülle von Möglichkeiten – eine Richtung habe ich noch nicht.
Liebe Grüße
Judith
Liebe Judith,
Jetzt ist diese Geschichte perfekt. Der erste Teil hat mich beim Lesen schon sehr aggressiv gemacht. Ich hatte tatsächlich auf eine Fortsetzung gewartet.
Danke dafür.
Liebe Grüße aus dem verschneiten Turnier.
Silvis
Liebe Silvia,
danke dir für die Rückmeldung.
Weißt du, solche Sachen erlebe ich tatsächlich regelmäßig.
Mal sehen, vielleicht gibt es ja noch irgendwann eine Fortsetzung.
Grüße zu dir
Judith