#abcEtüden 37.38.20: Verliebt (2)

Sechs Wochen nach ihrer Radtour trifft Benedikt sich mit Tom. „Na“, begrüßt er ihn. „Hast du dich jetzt lange genug vergraben?“
„Hey, ich habe mich nicht vergraben, ich brauchte die nur Zeit für mich“.
Benedikt grinst. „Hast du Zeit gebraucht, um dich in Träumen über dieses engelhafte Wesen zu ergehen, für das du deine Freiheit aufgeben willst?“ Er haut Tom auf die Schulter.

„War wohl eine bescheuerte Idee, dich heute zu treffen“, sagt Tom.
„Komm, Alter, du kennst mich doch, sei nicht so empfindlich“. Benedikt sieht Tom an. Er wischt sich das Grinsen vom Gesicht und sagt: „Also ernsthaft jetzt – wie steht es gerade mit ihr?“

Tom holt Luft. „Wir haben uns jede Woche ein paar Mal getroffen. Wir waren gemeinsam Radfahren und im Kino; zum Essen verabredet waren wir auch. Eine Verabredung war besser als die andere und das sieht sie auch so“.

Benedikt verschränkt die Arme vor der Brust. „Das hört sich an, als würdet ihr langsam in eine Beziehung einsteigen, oder?“
Tom nickt. „Für mich fühlt es sich so an, ja“.
„Und warum sagte sie dann, dass eine Beziehung nicht geht?“
Tom zuckt die Schultern. „Keine Ahnung, sie sagt, sie würde mir irgendwann sagen, weshalb sie das gesagt hätte, aber es würde jetzt nicht mehr gelten“.
„Na dann“, sagt Benedikt. „Sei trotzdem vorsichtig, ja?“

Wieder nickt Tom. „Bin ich. Wir lassen es langsam angehen – übrigens auf meinen Wunsch hin. Und jetzt, wo wir uns häufiger getroffen haben, kann ich nur sagen: Wenn sie nicht in mich verliebt ist, dann ist mir Verliebtheit noch nie in meinem Leben begegnet!“

 

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Wie würdest Du die Wörter unterbringen?

Foto: © Erwin Grundler, Überlingen

 

abcEtüde bedeutet: Maximal 300 Wörter, die die drei folgenden Begriffe Idee, vergraben und engelhaft enthalten müssen. Die Idee gibt es bei Christiane https://365tageasatzaday.wordpress.com/2020/09/06/schreibeinladung-fuer-die-textwochen-37-38-20-wortspende-von-ludwig-zeidler/

 

7 Kommentare
  1. Christiane
    Christiane sagte:

    Wenn er es langsam angeht, angehen kann, ist er klug. Strohfeuer sind oft schnell vorbei und richten (auch) irrsinnigen Schaden an, wie alle Feuer. Da kann man den beiden ja nur Gutes wünschen! :-)
    Ganz liebe Grüße
    Christiane :-D

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