Aufgeräumt im Kopf
Seit zwei Tagen haben wir zum wiederholten Mal weder Telefon noch Internet. Einerseits kann das passieren – und ich weiß, dass wir alle jahrelang auch so überlebt haben (und es auch wieder könnten, wenn es so wäre).
Andererseits ist es so, dass inzwischen vieles über diese Kommunikationswege läuft und das davon abgeschnitten sein, ist deshalb durchaus problematisch. Gerade habe ich meine neuen Seminarangebote in der Presse veröffentlicht – und dann bin ich weder für Nachfragen noch Anmeldungen oder auch Terminabsagen erreichbar. Das ist schlecht fürs Geschäft und für meinen Ruf, denn die Menschen draußen wissen nicht, dass es nicht an mir liegt, sondern schlicht die Technik wieder einmal versagt.
Ich ertappe mich dabei, wie ich immer wieder am Schauen bin: Geht es wieder? Wie ich überlege: Wie lange geht das noch so? Und wenn ich nicht ganz vorsichtig bin, dann ergreift dieses <Nicht funktionieren> Besitz von meinem Denken und macht sich im Kopf breit. Deshalb ist es gut, wenn ich im Kopf aufräume. Das heißt, auch ganz bewusst dafür sorge, dass es noch anderes gibt, was mich beschäftigt.
Die Freude am gesund aufgewacht sein. Vorfreude auf den Nachmittag mit den Enkel-Kindern. Die Beschäftigung mit dem bevorstehenden Abschied von dem Kurs, den ich 10 Monate begleitet habe. Ein Gespräch von gestern klingt nach. Gelesenes auch. Und die kurze Geschichte von PIA, die ich heute Morgen begonnen habe, schwingt in mir.
Und jetzt? Als ich das jetzt schreibe, merke ich, wie sich das Geschehen neu sortiert und plötzlich wieder anderes wichtig wird. Der Kopf ist aufgeräumt und jetzt geht es weiter.
Und der Beitrag? Den veröffentliche ich bei meiner Tochter, wenn ich die Kinder zurück bringe. Wie gut, dass es Verbindungen gibt, die tragen.
Kennst Du das auch? Foto: Erwin Grundler, Überlingen-Aufkirch
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