Das Wort zum Sonntag: Muttertag

Heute ist Muttertag. Man mag ihn ablehnen als <Kommerz-Veranstaltung>. Und ja, man kann ihn auch ablehnen, weil Mütter mehr verdienen als einen Tag im Jahr, an dem ihre Leistungen für die Familie und für die Gesellschaft gewürdigt werden. Dennoch, da bin ich zutiefst davon überzeugt, brauchen wir den Muttertag. Denn er erinnert daran, dass die Erziehungs-, Familien- und Sorgearbeit weitaus mehr Wert hat, als die Gesellschaft bislang glaubt (und bisweilen die Mütter auch).

Über Jahrhunderte hinweg war diese Arbeit nichts wert – sie war schlicht und einfach eine Selbstverständlichkeit. Eine Pflicht, die an das Geschlecht gebunden war und ist. Männer haben zu allen Zeiten ganz wunderbare Begründungen (Achtung: Sarkasmus!) dafür gefunden, warum Frauen am besten Mütter sind und für das Hauswesen zuständig. Es wurde ein „Muttermythos“ aufgebaut, der die „gute Mutter“ überhöhte und, auch heute noch – tragisch genug – zumindest unbewusst, Frauen und Mütter unter Druck setzt.

Wer davon geträumt hat, dass sich dies ändert – will heißen: die Arbeit wertgeschätzt, gerecht geteilt und endlich auch als Arbeit anerkannt wird – wird in diesen Wochen der „Corona-Krise“ eines Besseren belehrt.
Nicht genug, dass den Frauen, die weiterhin Erwerbstätig sind, neben der Erwerbsarbeit die komplette Kinderbetreuung zusätzlich aufgehalst wird. Nein, sie dürfen Sport, Musik, Ballett oder Treffen mit Freundinnen/Freunden irgendwie kompensieren und, falls sie Schulpflichtige Kinder haben, den Schulunterricht übernehmen. Dabei werden nicht wenige von der Schule alleingelassen. Ja, klar – es werden Aufgaben geschickt, die die Kinder erledigen sollen – aber das war es dann auch. Und, es reicht immer noch nicht: Sie müssen psychische Belastungen aller Familienmitglieder aushalten, wenn möglich sogar auffangen – und irgendwie damit umgehen. Dazu kommen teilweise wirtschaftliche Sorgen (z. B. wegen Selbstständigkeit) und/oder Zukunftsängste.

Mit einer Selbstverständlichkeit, die ihresgleichen sucht, werden diese zusätzlichen Aufgaben den Frauen aufgehalst. Natürlich mögen sich auch Männer beteiligen, aber das, was bei mir ankommt, ist die Tatsache, dass der weitaus größte Teil an den Frauen hängenbleibt. Klar, viele von ihnen sind ja „nur“ Teilzeit-Erwerbstätig (warum wohl?) und haben von daher selbstredend viel mehr Spielraum.

Mir zeigt das auf jeden Fall, dass die alten Rollenbilder immer noch wirken – unterschwellig, aber nicht weit weg. Und das wird auch so bleiben, bis die Gesellschaft – das heißt alle Frauen und Männer; sich auf wirkliche Gleichberechtigung verständigen.
Das wird aber so lange nicht passieren, wie es für die einen bequem ist – und es für die anderen keine Lobby gibt. Denn auch das ist eine Lehre, die sich in den letzten Wochen wieder einmal bestätigt hat: Mütter und Familien haben keine Lobby!
Das wäre aber dringend nötig, denn, wenn ich sehe, wie beispielsweise Auto- oder Fußball-Lobby Druck machen und gehört werden, dann wird mir ganz anders. (Aber dieses Thema werde ich hier nicht vertiefen).

Deshalb gibt es heute von mir ein dickes, von Herzen kommendes Dankeschön an alle Mütter.

Ich bewundere jede einzelne für das, was sie leistet –
momentan und immer.
Was ihr täglich vollbringt – das weiß niemand,
die/der es nicht selbst ausprobiert hat (und zwar länger
als ein paar Wochen).
Ohne Mütter würde unsere Gesellschaft „alt“ aussehen und
ein Stück ärmer sein.
DANKE!

Und vergessen wir alle eines nicht – der Satz „DIE WÜRDE DES MENSCHEN IST UNANTASTBAR!“ – der gilt auch Frauen und Müttern.

 

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Foto: © Erwin Grundler, Überlingen

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