#Der Dienstag dichtet: Altes nagt

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Ein Gedicht zum Gedichte-Dienstag von https://kathakritzelt.com/
https://stachelbeermond.com/ und  https://wortgeflumselkritzelkram.wordpress.com
schreiben ebenfalls mit.

 

In der vergangenen Woche habe ich wieder des Öfteren erlebt, was alte Prägungen – die nie genauer betrachtet wurden/werden – im Jetzt anrichten können. Das hat mich zu diesem Gedicht inspiriert.

 

Altes
nagt
zerrt
gärt
frisst

zerfranst
das Selbst
Schattenklagen
auswegloser
Endlosigkeit

nie
nie vorbei

fass dir
ein Herz
sieh
endlich
endlich
hin

ein Lichtstrahl
ein Anfang.

 

 

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Wie gehst Du mit dem Alten um?



Foto: Erwin Grundler, Überlingen-Aufkirch

 

8 Kommentare
  1. Katharina
    Katharina sagte:

    Ein wenig unheimlich dein Gedicht. Aber so verhält es sich mit „Altlasten“ ja auch, wenn sie plötzlich auftauchen. Schön, dass es den Lichtstrahl gibt.
    Grüße, Katharina

    Antworten
    • mutigerleben
      mutigerleben sagte:

      Stimmt, ein wenig unheimlich ist das schon. Aber es ist aus dem Alltag gegriffen – dem beruflichen Alltag und dem Privaten (nicht aktuell aus meinem, aber ich kenne das Phänomen schon auch). Gerade schaffeen es alte Prägungen einiges ordentlich „durchzurütteln“, so sehr, dass bei manchen kein Stein der Selbstgewissheit auf dem anderen bleibt.
      Wie gesagt: damit bin ich beruflich regelmäßig konfrontiert.
      Da ist mein Schreiben auch „Seelenhygiene“.
      Grüße Judith

      Antworten
  2. stachelbeermond
    stachelbeermond sagte:

    Oh-oh, ja, ich kenne das auch, nicht von mir, aber von Menschen eine Generation älter als ich, die nie gelernt haben, sich und ihre Vergangenheit und Gegenwart zu reflektieren und zu wissen, warum bin ich jetzt so und nicht anders. Hinsehen heißt ja auch, dazu lernen, sich weiterentwickeln, verändern, anders denken, verzeihen, vergeben. Manchmal möchte ich diese Menschen in den Arm nehmen und trösten mit „alles wird gut“, aber das wird es wohl nicht. Ein herzzerreißendes Gedicht. Snief.

    Antworten
    • mutigerleben
      mutigerleben sagte:

      Danke dir sehr. Da hast du so recht. Aber, ich erlebe es tatsächlich auch bei Menschen in der Generation meiner Kinder – und da erschreckt es mich so, so sehr. Es wären alle Möglichkeiten da und wir wissen so viel, aber Entwicklung ist anstrengend und es ist halt scheinbar einfacher, unerwachsen zu bleiben.
      Herzliche Abendgrüße zu Dir
      Judith

      Antworten

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