Der Jahreszeiten-Tisch

Vorgestern habe ich ihn gerichtet – den Jahreszeiten-Tisch. Er gehört inzwischen schon seit Jahrzehnten zu unserem Familienritual. Zunächst habe ich ihn alleine hergerichtet, dann halfen die Kinder bzw. haben sie ihn irgendwann alleine zusammengestellt. Später habe ich ihn wieder für uns gestaltet. Heute sind manchmal auch die Enkelkinder begiestert dabei.

Da wir so schöne Altweibersommersonnentage hatten, mochte ich die Sommerdeko noch gar nicht abräumen. Dennoch gab ich mir einen Ruck. Der Herbst wurde draußen immer deutlicher zu sehen. Der Weg zur Arbeit ist stückweise mit Kastanienschalen übersät. So habe ich mich also – wehmütig, wie ich gern gestehe – vom Sommer verabschiedet.

Es ist nicht so, dass ich den Herbst nicht mögen würde. Die unterschiedlichen, spektakulären Farbabstufungen gefallen mir durchaus. Auch Fülle, Erntesegen und Ernte kann ich durchaus etwas abgewinnen. Was mich schreckt ist das Wissen, dass auf den Herbst – und manchmal schon mit ihm – die Kälte des Winters kommt (und Kälte mag ich nicht so furchtbar gern).

Wie ich auch weiß, ändert es aber nichts, die Kälte zu fürchten. Herbst wird und bleibt es und dann kommen kalte Tage mit Stürmen, Nebel, Dunkelheit und Schnee. Da hilft nur, gut für mich zu sorgen, jetzt schon. Und Wörter, Farben, Töne und Bilder zu sammeln.

Der Jahreszeiten-Tisch hilft mir dabei.

 

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Was hilft Dir dabei, Dich vom Sommer auf den Herbst umzustellen?

Foto: Judith Manok-Grundler, Überlingen-Aufkirch
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