Dienstag, 14. Juli 2020

09.45 Uhr – Schauen

Das Wetter soll kippen. Morgen schon. Schade – ich wollte mit den Frauen vom Treff laufen gehen. Deshalb ist es wichtig, heute den Sommertag zu nutzen.
Ich schaue ins Blau. Die Wolkenformationen sind anders als gestern. Gemischter!
Ich schaue nach unten. Die Blumen werden auch morgen blühen. Vielleicht aber nicht so leuchten, wie sie es in der Sonne tun.
Ich schaue voraus: Gleich habe ich ein Skype Telefonat mit C. Freue mich darauf. Heute Mittag steht Kinderhüten auf dem Programm. Dazwischen wird eine spontane Idee fertig ausgearbeitet. Heute Abend ist Sitzung. Darüber hinaus gibt es noch zwei Handvoll Kleinigkeiten zu erledigen.
Also: ein gut gefüllter Tag.

11.55 Uhr – „Demenz“

Manche Menschen leiden an einer „Schwangerschaftsdemenz“. Manche an einer „Stilldemenz“. Ich glaube, ich leide manchmal an einer „partiellen Corona Demenz“.
Was das bedeutet? Ich vergesse, mit dem Telefon in der Hand, wenn ich gerade anrufen wollte. Oder ich nehme mir vor, heute dies oder jenes zu erledigen – und abends merke ich, dass ich keinen Gedanken daran verschwendet habe.
„Eigentlich“ habe ich ein sehr gutes Gedächtnis. „Eigentlich“ bin ich gut darin, viele Punkte von To do Listen abzuarbeiten. Und klar, natürlich kenne ich solche Sachen auch aus der Zeit vor Corona. Dort waren sie für mich stets ein Warnzeichen: Ich wusste dann, jetzt ist es zu viel! Das ist es aber jetzt ganz sicher nicht. Also kann es nur mit Corona zusammenhängen. Merkwürdig! Was mir das sagen will?

14.35 Uhr – Hausaufgaben

Wie habe ich es vermisst …
Nein – STOPP – Ironie. Denn das habe ich ganz sicher nicht vermisst. Die Hausaufgabenbetreuung!!!
Ein Thema, das für viele Jahre Frust in die Familie gebracht hat. Und das tut es – die Behauptung stelle ich hier mit tiefster Überzeugung auf – auch heute noch. Vor allem dann, wenn die Schule, weshalb auch immer, kein Selbstläufer ist für Kinder.
Ich gehöre noch zu der Generation von Eltern, die der Meinung war, dass Kinder ihre Hausaufgaben ab einem gewissen Alter selbst erledigen können müssen (Fragen waren immer möglich). Aber selbst das war oft ein Drama. Wie viel mehr muss das heute ein Drama sein, wo doch viele Eltern der Überzeugung sind, die Hausaufgaben lägen in Ihrer Verantwortung?

 

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Die Idee des Corona Tagebuchs stammt von B. Pachl- Eberhart

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