Donnerstag, 02. April 2020

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Die Idee des „Corona-Tagebuchs“ stammt von hier corona-blog.at 

10.00 Uhr

<Muße> – das meint Zeit mit innerer Ruhe. Freie Zeit, die ich nutzen kann. Habe ich also Muße in diesen Tagen?
Ja, anders als in den Anfangstagen, habe ich sie sehr häufig. Ich nutze sie vor allem, um kreativ zu sein. Etwas, das ich mir erst im Lauf der Jahre zugestanden habe. Denn, einen Großteil meines Lebens hindurch, habe ich nicht geglaubt, kreativ zu sein. Kreativ – das brachte ich in Verbindung mit Kunst und Kunstschaffen. Das habe ich in der Schule gelernt. Zuhause waren Kunst und Kreativität zwar nett, aber untauglich für das Leben und den Alltag. Das prägt.

11.32 Uhr

Dunkel ist die Nacht, wenn der Mond sich hinter Wolken versteckt und die Sterne mit ihrem Licht geizen. Dunkel ist die Nacht bei Stromausfall. Dunkel ist das Leben, wenn Trauer mich überkommt. Dunkel ist der Tag, wenn ich in eine Höhle gehe. Dunkel ist es, wenn ich das Licht ausmache, damit ich die Kerzenflamme besser sehen kann. Dunkel kann mir Sicherheit geben. Dunkel kann Angst machen. Dunkel ist nie dauerhaft. Dunkel ist schwer wie eine Tonne und leicht wie eine warme Decke. Dunkel herrscht im inneren einer geschlossenen Muschel.
Dunkel gehört zum Leben, sonst könnte ich das HELL nicht genießen.

14.50 Uhr

Gerade habe ich die Wochen drei und vier des „Online-Schreibens“ vorbereitet. Es floss mir aus der Feder. Eine wunderbare Erfahrung. Nun gilt es, das Erarbeitete in eine Form zu gießen, die lesbar ist. Ich merke: Ich freue mich auf das, was entsteht.
Eine dieser Wochen ist die „Karwoche“. Eine Woche, die schon in guten Zeiten manches durcheinanderwirbeln kann. Wie sie in diesem Jahr wird? Ob sie der einen oder dem anderen näherkommt als sonst? Für mich jedenfalls beinhalten diese Tage eine Herausforderung, denn sonst ist Ostern ein großes Familienfest. Ich lasse es auf mich zukommen. Tag für Tag ein Stück.

23.55 Uhr

Wie, frage ich mich, geht jemand mit der Corona-Krise um, die/der schon vorher in einer Krise steckte? Wegen Krankheit zum Beispiel, der eigenen
oder der eines Angehörigen oder Freundes. Oder wegen Arbeitslosigkeit, Trennung, Überforderung, tiefer Trauer? Verschärft die Corona-Krise die Krise? Oder ist es vielleicht sogar möglich, dass die Corona-Krise für eine gewisse Entspannung durch Entschleunigung sorgt? Schließlich fällt vieles weg. Es muss/kann weniger gemacht werden. Diejenige/derjenige ist gezwungen, weniger im Außen zu sein.
Ich stelle mir vor, dass das helfen könnte – genauso gut aber könnte es die Krise vertiefen und verschärfen. Ich frage mich: Was macht wohl den Unterschied?

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