Donnerstag, 11. Juni 2020

09.00 Uhr – Feiertag

Heute ist Fronleichnam. Wie so vieles andere in diesem Jahr, fällt das Gewohnte weg. Wenige Plätze in den Kirchen. Keine Prozessionen. Wenig oder keine Blumenteppiche.
Ich erinnere mich an früher: Wir haben einige Tage vorher Blumen gezupft. Margeriten, Wiesensalbei und Pfingstrosen. Manchmal war auch Ackerschachtelhalm gefragt. Je nach Bild, das gelegt werden sollte, brauchten wir verschiedene Blumen/Farben. Mehr als einmal bin ich auch schon, für mich mitten in der Nacht, aufgestanden, um Blütenteppiche zu legen, damit sie fertig sind bis zu Prozessionsbeginn.
Und jetzt frage ich mich – ganz unabhängig von Corona: Wie lange wird es noch Blumenteppiche und Prozessionen geben? Wenn ich sehe, wie wenig kirchliche Bindung besteht (und da nehme ich mich gar nicht aus), dann zweifle ich daran, dass solche Traditionen überleben. Und, wenn dann der Klerikalismus weiter zementiert wird, dann hilft dies sicher auch nicht.

13.30 Uhr – Im Rosengarten

Wir waren Ende April/Anfang Mai unterwegs beim Andreashof und hatten uns vorgenommen, zur Rosenblüte wieder zu kommen. Wie es dann so ist, passt es da nicht und dort nicht. Heute haben wir beschlossen: Jetzt machen wir das, bevor es zu spät ist. Und, ich muss sagen, es hat sich gelohnt. Es war eine entspannte Zeit. Farbenfülle und Duftinseln. Klangspieltöne. Vogelgezwitscher und Bienengebrumm. Es gibt lauschige Sitzplätze, die zum Schauen und hören einladen. Ich habe das auch genutzt, um dort, inmitten der Idylle, zu schreiben.
Ich kann einen Besuch dort nur empfehlen.

20.00 Uhr – Rückblende

Das Schreiben heute ist flott gelaufen. Ich habe noch einmal ein „Irgendwo auf der Welt“ geschrieben – und zwar mit besonderen Wörtern (ich habe irgendwann einmal Wörter gesammelt, die heute nicht mehr oder nur noch wenig verwendet werden). Die Geschichte für den <Writing Friday> ist entstanden und drei weitere Beiträge für die Themengeschichte ebenfalls. Außerdem habe ich noch eine Aufgabe aus dem „Corona- Wandelbuch“ geschrieben.
Das mag sich jetzt nach viel Arbeit anhören, so war es aber nicht – ich hatte viel Feiertagsfreizeit. Und: Den ganzen Tag über schwang der gestrige Nachmittag in mir nach. Das war fein.

 

|WERBUNG WEGEN NAMENSNENNUNG, UNBEZAHLT|

Die Idee des „Corona-Tagebuchs“ habe ich von B. Pachl-Eberhart.

 

 

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