Donnerstag, 23. April 2020
Heute ausnahmsweise mit einem Foto.
09.50 Uhr – Sonnentag
Die Sonne scheint. Sie schien schon durch den Vorhang hindurch in mein Bett und hat mich herausgelockt. Ich freue mich und stehe bei Sonnenschein leichter auf als bei Trübgrau. Ich schätze das Licht, das die Dinge mit Leuchtkraft verändert.
Plötzlich ist der Gedanke aufgetaucht: Stopp! Sie lenkt ab! Zunächst war ich irritiert. Aber ja, das ist weder neu noch bahnbrechende: Auch bei Sonnenschein geschehen Tragödien. Frauen und Kinder werden geschlagen, Menschen verlieren ihren Lebensmut, sterben, kämpfen mit allen möglichen Widrigkeiten.
Deshalb ist es wichtig, hinzuschauen und hinzuhören – auf Zwischentöne und auf das zu achten, was zwischen den Zeilen steht.
11.25 Uhr – Post für mich
Ich hole die Post. Ein dicker Brief steckt im Briefkasten. Verhindert, dass er schließt. Ich ziehe eine braune Versandtasche heraus. Die Schrift darauf kenne ich nicht.
Habe ich hier schon einmal gesagt, dass ich es liebe, Post zu bekommen? Persönliche Post, meine ich.
Ich eile nach oben. Öffne den Umschlag. Ziehe zwei Karten und etwas Schweres in weißem Papier heraus. Ich packe einen wunderbar bemalten Stein aus. „Woher weiß B., dass ich Blau und Türkis über alles liebe?“, denke ich. Und dann „Wow!“ Ehrfürchtiges Staunen über dieses Kunstwerk überkommt mich. Ich danke dir von Herzen für dieses Geschenk, liebe B.
18.30 Uhr – Alltag, sonstiges und Unfälle
Arbeiten. Aufstehen. Schreiben. Kommentare beantworten. Wäsche aufhängen. Planen. Verwerfen. Kochen. Spülen. Telefonieren. Den Buben geht es gut. Sie spielen begeistert im Sandkasten – sehe ich im Video. Die Heidelberger Mädchen sind fleißig für die Schule tätig. K. hat den Füllerführerschein gemacht. A. ist mit den Inlinern gestürzt und hat eine Abschürfung am Bein. Der „Donut- Lieferexpress“ (Überlinger Enkelkinder) ist vorbeigekommen. Fein – danke euch. Die Kinder haben mit dem Hund gespielt. Ich schaute vom Balkon zu. Habe gerade vorgelesen. Erwin kommt heim. Ein Ast hat ihn erwischt. Die linke Rückenhälfte ist aufgeschürft und geschwollen. Das gibt ein dickes Hämatom!
Mist!
21.15 Uhr – Erledigt!
Der Bürokratie Genüge getan! Es war aufreibend. Einscannen. Speichern. Hochladen. Stopp. Hochladen wollen. Der Teufel liegt im Detail. Es braucht ein bestimmtes Dateiformat. Wie bringe ich meinen Scan in dieses Format, wenn es mir nicht angegeben wird? Ausprobieren. Suchen. Versuchen. Erfolglos zunächst. Mit C. telefonieren. Sie sagt, wie es bei ihr geht. Bei mir geht es so nicht. Also weiter.
Ich dachte, es ginge relativ fix, wenn alles ausgefüllt ist. War so nix. Aber: Irgendwann hat es geklappt. Super! Ich bin begeistert.
Durchhaltevermögen. Zähigkeit. Der Glaube daran, dass es bestimmt irgendwie geht – das alles hat geholfen.
Ich habe fertig.
|Werbung wegen Namensnennung und Verlinkung, unbezahlt und unbeauftragt|
Die Idee des „Corona-Tagebuchs“ habe ich von B. Pachl-Eberhart.
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