Donnerstag, 30. April 2020

09.25 Uhr – Ein Regentag

Regen hat mich geweckt. Ich hörte ihn tropfen. Mal lauter. Mal leiser. Ich atme auf.
Weil die Pollendichte schwindet und ich klarer sehe.
Weil die Natur Regen braucht.
Weil es nicht wie aus Eimern schüttet und der Regen über die trockenen Böden hinwegrauscht.
Ich atme ein: die kühle Frische dieses Tages. Das Grün der Lebendigkeit. Das Grau des „Dazwischen“. Folgt auf das „Dazwischen“ Erneuerung?
Ich atme tief durch. Verschärft eine Reihe von Regentagen die Probleme für die Kinder, die sowieso schon leiden?
Ja – ich weiß, auch im Regen kann man raus. Dennoch sind Sonnentage für Kinder leichter als Regentage.

14.45 Uhr – Iris

Am Dienstag habe ich noch die Knospen bewundert. Und jetzt, gerade als ich mich zum Schreiben an den Tisch in der Praxis setze, sehe ich die ersten beiden Iris-Blüten. Sie leuchten im Grau des Regentags. Hin und wieder bewegt der Wind die Stängel mit den Blüten. Ich fühle mich von ihnen angezogen, mag die Farbe, mag die Blütenform.
Sofort taucht vor meinem inneren Auge das Bild „Iris“ von Vincent van Gogh auf. Ich sehe es vor mir. Das Blau, das im Kontrast zum Grün steht. Die vielen Blüten, die deutlich unterscheidbar sind. Für mich strotzt das Bild vor sommerlicher Lebendigkeit.

22.25 Uhr – Fertig!

Heute hatte ich wieder einige Gespräche per Videotelefonie. Ich fand sie gut. Beruhigend. Aufbauend.
Ich habe außerdem geschrieben – ziemlich viel und bei Instagram wieder einmal einen Beitrag veröffentlicht.
Es hat geregnet. War fast durchgehend grau. Mich drinnen aufzuhalten war kein Problem. Kurz war ich an der Luft, als ich einen kurzen Besuch hatte. An der Haustüre. Mit Entfernung und Mund-Nasen-Schutz. Ich habe mir wunderbar bemalte Steine anschauen dürfen. Dafür bin ich dankbar. Und ich bewundere die Kunstfertigkeit derjenigen, die sie gemalt hat.
Einen Maxi-Großbrief haben wir fertig gepackt und zum Briefkasten gebracht. Hoffentlich kommt er bald an.
Eine kleine Geburtstagsfreude.

 

|WERBUNG WEGEN NAMENSNENNUNG, UNBEZAHLT|

Die Idee des „Corona-Tagebuchs“ habe ich von B. Pachl-Eberhart.

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