Ein Novembermittag

Ich sehe hinaus. Der Himmel schwelgt in Blau.
Ich stelle mir vor, es wäre August. So einen ähnlichen Himmel gab es damals auch, da bin ich mir sicher. Zumindest fast.
Ich träume mich zurück. Erinnere mich an Blumen. An Führungen. An interessierte Menschen, dankbar. An die Bühne, ich lauschend. An Spaziergänge. An einen Lillet im Schatten eines Kastanienbaums. An Glücksgefühle, täglich. Und an Wärme.

Moment mal. Wärme?
Ich sehe hinaus. Der Himmel schwelgt in Blau.
Durch die offene Balkontür kommt Kälte herein. Die Sonne steht tief. Ich sehe hinaus – rechts braun-gelbe Blätter am Strauch. Windbewegt. Halbrechts Äste eines Baums – blattlos, braun.

Ich sehe hinaus. Der Himmel schwelgt in Blau.
Nein, es ist nicht August. Es ist November. Und gestern, auf unserem Heimweg durch den Schwarzwald, sind wir dem ersten Schnee begegnet. Nicht, dass es den jetzt schon braucht – er wirkte fehl am Platz zwischen einer farbenfrohen Herbstblattmischung.

Ich sehe hinaus. Der Himmel zieht zu.
Weißgrau breitet sich aus. Die Sonne schwindet. Die Schatten werden länger. Der Wind prustet Kälte ums Haus. Die Blätter fallen. Samstagsstille schleicht sich heran.
|
Ich sehe hinaus. Der Himmel schwelgt in Weißgrau.
Ich weiß um das Blau dahinter. Die Margerite auf dem Balkon geizt nicht mit Knospen. Der blattlose Baum keimt. Frische Himbeeren aus dem Garten stehen neben mir.
Glücksgefühle, auch jetzt.

Ich sehe hinaus. Der Himmel schwelgt.

 

 

 

|WERBUNG WEGEN NAMENSNENNUNG UNBEZAHLT|

 

 

 

 

 

Hab es fein …

Foto: © Judith Manok-Grundler, Überlingen

 

 

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert