Ein Rätsel – Wo war ich?
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Gestern Abend war in der Qualifizierung für Tagespflegepersonen unter anderem noch einmal das Thema „Lernen mit allen Sinnen“ angesprochen. Und wir sprachen darüber, wie wir das im ganz normalen pädagogischen Alltag unterbringen können – und es häufig auch unbewusst bereits tun.Vermutlich war das der Grund dafür, dass dieser Beitrag einer ist, der mit (fast) allen Sinnen geschrieben ist. Und Du darfst – wenn Du willst – raten, wo ich war. Ich bin gespannt auf Deine Rückmeldung.
Über, unter, neben, hinter mir knackt, knarzt und knarrt es. Ein leises Geräusch, wie von einem Motor, tönt durch den Raum. Eine gleichbleibende Tonfärbung. Gleichmaß, das verlangsamt. Ansonsten ist es still. Umfassend still.
Die Stille senkt sich auf mich. Wärme auch. Ich fühle unter meiner linken Hand die grobe Struktur von Stoff. Unter der rechten Hand ist es weich und warm. Ich fühle ein Kribbeln im Rücken. Meinen Herzschlag. Den Pulsschlag in meinem Bauch. Spüre den Hinterkopf aufliegen. Fühle die Schwere in Armen und Beinen. Die Schultern, die nicht loslassen. Die Zehen, die Lust auf Bewegung haben. Kurz: Ich spüre mich.
Der Duft von „ich-weiß-nicht-was“ schwebt im Raum. Wird stärker, breitet sich aus. Er ist mir angenehm. Ich rieche ihn gern. Er erinnert mich an bunte Sommergärten, einen Waldspaziergang im Urlaub, an Sonne auf roten Blättern und die Rosenblüte auf der Insel Mainau.
Den Seh-Sinn habe ich ausgeschaltet. Ich brauche ihn nicht. Zumindest jetzt nicht. Er darf Pause machen, sich erholen. Es reicht, was mein inneres Auge sieht. Bilder, die aus mir aufsteigen. Erinnerungen. Erfahrungen.
Hier liege ich. In der Stille. Diese schmeckt wie 70 % Bitterschokolade: Ein wenig süß. Ein wenig rau. Ein wenig schwer. Erdverbunden. Der Schoko-Geschmack hält lange vor. Der Geschmack der Stille auch. Ein Versprechen.
Ein Wort taucht auf. Erst langsam. Tastend. Dann kommt noch eines und wieder eines. Sie werden mehr. Kommen schneller. Finden ihren Weg wie Schweißtropfen an einem heißen Sommertag.
Immer noch Stille. Dann quietscht eine Tür. Der Zauber ist durchbrochen. Das Gefühl aber bleibt.
Und jetzt bist Du dran - hast Du eine Ahnung, worüber ich war? Ganz sicher, gell? Foto: © Erwin Grundler, Überlingen
Hm…. warst du in der Sauna?
Auf jeden Fall klingt es sehr angenehm😊
Ja, liebe Sabine – ich war in der Sauna.
Und ja, es war sehr angenehm und schön.
Herzlichen Dank und gute Nacht.
Grüße
Judith
Yoga?
Danke fürs mitraten, lieber Werner.
Nicht Yoga, sondern Sauna – und ansonsten habe ich mit Qigong begonnen; mit Yoga habe ich keinerlei Erfahrung.
Gute Nacht und liebe Grüße
Judith
Liebe Judith
Ich vermute du warst in der Sauna.
Lg Heidi
Liebe Heidi,
danke für deine Antwort – ja, so ist es.
Schön war’s.
Ich hoffe, du hattest Freude an der Beschreibung.
Herzliche Abendgrüße
Judith