Es ist gut…

Heute war, nach einer langen Sommerpause, wieder „Schreiben im Café“. Das Thema lautete: „Es ist gut…“! Einen meiner Texte kannst Du hier lesen. Er hat sich hinterrücks angeschlichen hat, denn es tauchte eine Vorstellung auf, was ich schreiben wollte. Stift, Hand und Herz wollten aber ganz anders. Auch gut. Und umso mehr liebe ich das, was da aufs Papier wollte. Vielleicht entsteht in den nächsten Tagen noch ein Bild dazu.

 

 

Es ist gut, dass ich Nebelschwaden etwas Positives abgewinnen kann

Wie gut, dass ich Nebelschwaden etwas Positives und Schönes abgewinnen kann. Sonst könnte meine Fantasie nicht spazieren gehen und von Elfen und Gnomen träumen. Von einer Welt, die es gibt oder auch nicht. Fantasien heißt das Land, das unter dem Nebel verborgen liegt. Jedes Jahr im Frühherbst lockt mich sein Ruf. Dann spaziere ich los. Langsam. Leise. Leichten Fußes wie die Nebelschwaden selbst.

Ich betrete Fantasien und sehe mich in einer Welt, in der an den Bäumen Wörter hängen statt Äpfel und Birnen. In der die Farben Füße haben und auf die Wege bunte Tapsen malen. In der bunte Blätter Ringelreihen tanzen. In der das Müssen, mit einem Schild um den Hals, in der Hängematte liegt. Ach ja, auf dem Schild steht in warmgelben und azurblauen Buchstaben „Bis auf Weiteres GESCHLOSSEN“! Ich spaziere durch die Straßen von Fantasien. Häuser stehen auf dem Kopf. Schief stoßen sie aneinander und die Fenster sind da, um hinein und hinaus zu gehen. Mit großen Augen sehe ich, wie sich die Fenster an die Größe der Menschen anpassen, die sie benutzen. Laternen leuchten nicht nur Silberlichtglanz – nein, sie spielen auch Musik. Jede Laterne verfügt über 2, 3 verschiedene Töne – und wenn die Laternen angehen, spielen sie zusammen. Lieder erklingen, die zu Herzen gehen. Sie bringen die Menschen zum Lächeln. Zum Zuhören. Zum Aufeinander zugehen. Dann legt sich Ruhe über das Land und die Straßen und der Silberglanz schimmert noch ein wenig silbriger. Die Ruhe pulsiert. Im Gleichklang. Wie der Herzschlag von Menschen, die vor Freude sprudeln. Es ist eine Ruhe, die die Sehnsucht stillt und die Menschen lieben lässt.

Wenn ich zurückkehre aus Fantasien, bringe ich Wörter und Farben und den Silberlichtglanz und die Freude mit. Und ich weiß: Es ist gut, dass ich dem Nebel etwas Schönes abgewinnen kann.

 

 

 

 

 

Wenn Du magst, mach es wie wir heute früh: Schreibe eine kurze Liste „Was gut ist in meinem Leben“. Nimm eine Sache heraus und beschreibe sie. Fang an mit „Es ist gut… oder Wie gut…“

Foto: © Erwin Grundler

 

0 Kommentare
  1. Tina
    Tina sagte:

    Liebe Judith,
    dieser Text von dir hat mich wirklich verzaubert, ich sah sofort deine kreativen Beschreibungen vor meinen Augen und fühlte sie in meinem Herzen.
    Wunderschön und danke für diese Entführung nach Fantasien.
    Liebe Grüße
    Tina

    Antworten

Trackbacks & Pingbacks

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar zu Tina Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert