Es war einmal …

„Kinder brauchen Märchen“ – das war das Thema der Fortbildung, die ich heute gehalten habe.
„Es war einmal…!“ Keines der beiden Märchen, über die ich heute gesprochen habe, hat so begonnen. Doch der Satz war da. Er tauchte auf, wie ein Delfin aus dem Wasser. Nur verschwand er nicht mehr. „Es war einmal…!“ Wieder und wieder schlich sich der Satz hinterrücks an. Kaum hatte ich eine Aufgabe fertig und die Teilnehmerinnen arbeiteten, war er da – so, wie der Igel im Märchen vom „Hasen und vom Igel“.
Und plötzlich fiel ein zweites Wort daneben. Das Wort, das gestern beim Malen auftauchte: „Verbindung!“ Jetzt hieß es also „Es war einmal… Verbindung!“
Später, als die Fortbildung fertig und ich vom Spaziergang zurück war, griff ich mir Papier, Stift und die Worte „Es war einmal…!“ Ich begann zu schreiben – ohne jede Idee, wo der Text hinführen sollte oder wo er hinführen würde. Hier kommt das, was aus dem „Es war einmal…!“ entstand.



„Es war einmal…!“ Ich höre die Worte. Ich schließe die Augen. Blau taucht auf. Seifenblasengefülltes Blau. Der Himmel am Boden. Eingebettet in die Welt.
Eine Taube taucht aus der Verschmelzung mit dem Himmel auf. Sie hebt sich von ihm ab. Die blühende Wiese über dem Himmel. Ein Lichtband schafft Verbindungen. Bäume. Flüsse. Felder. Ich sehe Land. Und Verbindung. Nichts steht für sich. Alles, was ist, ist verbunden.
Zartheit und Kraft. Die Wirklichkeit hält. Verbindungen auch. Vielfarbiges Miteinander. Begrenzungen, die tragen. Tragen und zusammenbinden.
Aufgehoben sein leuchtet aus dem Bild. Ein gelber Kern. Wehrhaft geschützt. Geborgenheit lebt.
Das „Es war einmal…!“ tritt in eine Verbindung mit dem „Es ist…!“
Heitere Gelassenheit stellt sich ein. Verbindungen tragen.
Auch, wenn Himmel und Erde Kopf stehen.


Und dann sitze ich da und staune. Ich habe das Bild von gestern Abend beschrieben, obwohl es gar nicht in meiner Nähe lag und ich es nicht sehen konnte.

 

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Was folgt bei Dir auf „Es war einmal…“?

Bild und Foto: © Judith Manok-Grundler, Überlingen

 

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