#Etüdensommerpausenintermezzo: Nach Hause kommen
Die #abcEtüden machen gerade Sommerpause. Christiane hat das Etüdensommerpausenintermezzo ausgerufen, hier https://365tageasatzaday.wordpress.com/2020/07/12/7-aus-12-etuedensommerpausenintermezzo-ii-2020/ findest Du den Link. Aus den ausgelosten Wörtern müssen mindestens 7 Wörter ausgewählt und verwendet werden – und es gilt, wenigstens zum Teil, einen Ort zu beschreiben, den es tatsächlich gibt und der auch wiedererkennbar ist. Bitte schön …. hier kommt meine Etüde.
Maja ist auf dem Heimweg. Der Herzschmerz treibt sie nach Hause. Ein wenig Mama Trost tut ihr jetzt gut – und das Verwöhn Programm, das mit ihren Lieblingsspeisen beginnt, auch.
Vor wenigen Minuten ist sie durch den Hegau gefahren. Sie hat die Vulkankegel passiert, die seit Jahrhunderten die Gegend prägen. Gleich endet bei Stockach die A 98 und mündet in die B 31 neu. Noch zehn Minuten, dann kann sie den See sehen.
Sie fährt an einem Weizenfeld vorüber, an dessen Rand vereinzelt Klatschmohn blüht. „Oh, da ist schon gedrescht“, murmelt sie vor sich hin, als sie das Stoppelfeld entdeckt. Dahinter erhebt sich der Kirchturm von Aufkirch.
In Majas Bauch kribbelt es. „Gleich kann ich anhalten“, freut sie sich und ist bereits an der Abzweigung angekommen. Sie parkt ihr Auto neben dem Landwirtschaftsweg. Steigt aus. Reckt sich. Dehnt die verspannten Schultern.
Heute hat sie einen Traumtag erwischt. <Für diesen Blick gibt es keine Blaupause>, schießt es Maja durch den Kopf. Sie steht ganz still und schaut.
Unter ihr liegt Überlingen. Dahinter der Bodensee: genauer gesagt, der Überlinger See. Die Sicht ist traumhaft. Ihr Blick schweift hinüber ans andere Ufer. Sie kann sogar Orte am Schweizer Ufer sehen.
Maja schaut über das Alpenvorland zur Bergkette der Schweizer, Österreicher und Allgäuer Alpen. Direkt gegenüber liegt der Säntis. Heute ist wieder einmal der Sendemast auf der Bergspitze zu erkennen.
Der Himmel ist blau. Wie Sahnewölkchen wirken die Wolken über den Bergen. Sie hört das Brummen des Zeppelins, der sich langsam nähert und das Konzert der Spatzen stört. Ein Ohrenkneifer krabbelt über ihre Zehen in den Sandalen. Sie schüttelt ihn ab.
Wieder lässt sie ihren Blick schweifen. Segelboote tummeln sich auf dem See. Vor der Insel Mainau fährt ein Schiff der Weißen Flotte und in der Mitte des Sees, zwischen Meersburg und Konstanz, treffen sich zwei Fähren.
Das Wasser ist blau, türkis, grau, je nach Sonneneinstrahlung und Bewölkung.
„Was ist das schön“, sagt sie. „Daran kann ich mich einfach nicht sattsehen“. Eine ganze Weile bleibt Maja und schaut und fühlt. Schon ist ihr ein wenig leichter zumute. Und obwohl noch ein Stück Weg vor ihr liegt, ist sie jetzt daheim. Seit sie denken kann, ist dieser Ort für sie ein Stück Heimat. Sie kann sich nicht erinnern, jemals daran vorbeigefahren zu sein, ohne anzuhalten. Auch, wenn die Aussicht sehr verschieden sein kann, bleibt für Maja – ungeachtet aller Zwischentöne – ewig das Gefühl, angekommen zu sein.
|WERBUNG WEGEN NAMENSNENNUNG UND VERLINKUNG, UNBEZAHLT|
Was fällt Dir zu den Worten ein?
Foto: © Erwin Grundler, Überlingen
Ja, richtig herrlich habt ihr es dort. Man könnte Lust bekommen, sofort loszufahren.
Sehr einfühlsam beschrieben.
Danke dir, Werner.
Schön, wenn die Lust kommt, herzufahren – genau so war das von mir gedacht.
Liebe Grüße
Judith
Mir fällt zu deinen Worten ein: sehr schön, eine solche Ansicht zu haben beim Nachhausekommen, mit der Aussicht auf lukullische Verwöhnbehandlung ;-) – für die meisten Menschen die zhaus ankommen, ist es eine Stadteinfahrt oder die Stoptafel, wo man schon einmal Strafe bezahlt hat und die Hoffnung, daß die Eier im Kühlschrank für die Omelette doch nicht mehr als 4 Wochen alt sind wie man glaubt, sich zu erinnern … ;-)
Die Bildbeschreibung: perfekt ;-) …
Danke dir – und grins… Deshalb räume ich den Kühlschrank immer leer, bevor ich gehe – aber ich weiß, was du meinst…
Ja, wir sind schon verwöhnt hier. Und ich kenne ein paar Menschen, die an diesem Punkt immer anhalten. Es gibt auch welche, die Richtung Allgäu wohnen mir aber erzählen, dass eben dieser Blick für sie tatsächlich „heimkommen“ bedeutet, auch, wenn es bis zum Allgäu schon noch ein wenig ist.
Herzliche Grüße
Judith
Die Kühlschrankgeschichte ist so eine Sache, die läuft manchmal aus dem Zeitruder … man denkt, man käme in 10 Tagen wieder und dann werden es 4 Wochen … ;-)
Ach so, das habe ich nicht bedacht …
Grüße
Judith
Ist das wunderschön! Da möchte ich am liebsten sofort losfahren! Ist das die Beschreibung zu dem Bild, das du dazugepackt hast? Ich kenne dieses tiefe Genießen auch, wenn ich mich den Hamburger Elbbrücken nähere, dieses Herumschauen, ob noch alles an seinem Platz ist, was sich verändert hat … nur dass ich dann meist nicht anhalten kann.
Aber NOCH früher, da habe ich so was auch öfter gemacht – angehalten und mich umgeschaut …
Vielen Dank!
Liebe Grüße
Christiane :-D
Elbbrücken ? Hier ! Die alten oder die neuen ;-?
1. Nicht mit dem Elbtunnel verwechseln 😉
2. Die neuen, also die, wo die Autobahn aufhört. Eine „alte Elbbrücke“ gibt es eigentlich nur noch in Harburg, die „Alte Harburger Elbbrücke“, dazu müsstest du aber im Hamburger Süden gewesen sein, die sieht man normalerweise nicht.
Wo ich genau war, weiß ich nun tatsächlich nicht, jedenfalls in Rtg. Lüneburg unterwegs – auf einer (neuen) Autobahnbrücke und rechterhand, in der Entfernung eines Steinwurfes etwa, sah ich eine Brücke mit jenen ‚Brückenköpfen‘, wie zu bauen es um die Jahrhundertwende ins 20. üblich war und auch noch in der Nazizeit in Verwendung – siehe auch ‚Die Brücke von Remagen‘, ein WWII-Epos, recht nahe an der Historie… Verkehr drauf habe ich nicht gesehen, aber vllt ist es ja auch eine Eisenbahnbrücke ? Vom fahrenden Moppet aus sieht manns nicht so genau.
Ich hab gerade verzweifelt gesucht, ob ich ein Foto von ihr auf dem Blog habe – nein, ich dachte, ich hätte. 😒
Ja, ziemlich sicher war das, was du beschreibst, die Alte Harburger Elbbrücke. Die ist nur noch für Fußgänger und Radfahrer frei, die Eisenbahnbrücke müsste weit linkerhand gewesen sein, und zwischen dir und der alten Brücke noch eine modernere? 🤔
ICH hab ein Bild – auf dem Blog von mutigerleben – jetzt … ;-) .. ja, so hat das ausgesehen … ;-)
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/fc/Alte_Harburger_Elbbr%C3%BCcke_-_Harburger_Portal_01.jpg/300px-Alte_Harburger_Elbbr%C3%BCcke_-_Harburger_Portal_01.jpg
Ah, du bist geflogen? 😉
Ja, genau, das ist von Süden. Im Vordergrund die Alte Harburger Elbbrücke, dann die beiden Straßen und im Hintergrund die Eisenbahnbrücke. Und die Süderelbe. Perfekt. 👍
Danke für die Erklärung, liebe Christiane.
Herzlich
Judith
Danke dir, Olpo Olponator,
Da kann ich ja gleich fragen: Wie kommt ein Bild in die Kommentare?
Das wurde ich neulich gefragt und leider konnte ich es nicht beantworten.
Herzliche Grüße
Judith
Ich war auch überrascht, daß das Bild als Thumbnail im Text erschien, ich wäre mit dem Link zufrieden gewesen ;) … offenbar werden verlinkte kleine Bilder oder solche von Wikimedia (exklusiv, weil unverdächtig ?) als Graphik angezeigt.
Wenn man ein Bild aus dem eigenen System einstellen will, geht das, indem man es zuvor in die eigene Mediathek des Blogs lädt und in einem Beitrag anzeigen läßt.
Liebe Christiane,
Da gibts einen Kommentar und schon kommt eine Suche in den Gang – klasse.
Grüße
Judith
Na ja, ich wohne im Bezirk Harburg. Es ist nicht gerade um die Ecke, aber fast. Außerdem habe ich viel mehr fotografiert, bevor ich den Blog hatte, es HÄTTE also durchaus sein können … 😁
Olpo Olponator,
Da hab ich jetzt doch gleich mal die Suchmaschine bemüht und alte Elbbrücke gegoogelt …
Judith
Und wieder was gelernt…
Danke, Judith
Ihr Lieben,
in Hamburg ware ich noch nie, aber der Begriff ist mir natürlich geläufig.
Wobei – so stimmt das gar nicht. Ich war zwei Mal auf einer Sitzung dort, aber da blieb keine Zeit für ein wenig „Stadtgucken“.
Grüße
Judith
Liebe Judith, solltest du mal Tipps zum Stadtgucken brauchen, kannst du mich gerne fragen. Wo war denn eure Sitzung? Innenstadt? 😁🌼👍
Danke für das Angebot, da komme ich gern drauf zurück wenn es passt.
Da fragst du was – weiß ich nicht mehr, ich weiß nur, dass ich in Harburg aussteigen musste – ist schon ein paar Jahre her.
Liebe Grüße
Judith
Harburg, ach, echt? Na, das ist ja wirklich bei mir, da könntet ihr unten am Hafen gewesen sein …
Ich hab keine Ahnung mehr. Einmal bin ich auch Dammtor (gibt es das?) ausgestiegen.
Liebe Grüße
Judith
Ja, gibt es, ist wieder ganz woanders ;-)
Ok, danke.
Wie gesagt, ist lange her – war eine Konferenz oder Fortbildung des Bundesverbandes für Kindertagespflege e.V.
Grüße
Judith
Danke dir für die Erklärung zum Einstellen eines Fotos in die Kommentare.
Grüße
Judith
Liebe Christiane,
danke dir für deine Rückmeldung.
Ja, das Bild zeigt einen Ausschnitt aus der Beschreibung – der Säntis fehlt und die längere Bergkette auch. Du siehst das Überlinger Münster, gegenüber die Mainau, den Konstanzer Trichter und nach links hin das Schweizer Ufer. Und natürlich den Zeppelin und ein Schiff der Weißen Flotte an der Mainau. Wobei das Schweizer Ufer und die Bergkette in dieser Deutlichkeit nicht immer da sind…
Herzliche Nachmittagsgrüße
Judith
Liebe Judith, ich hab mir gerade mal eine Karte dazu aufgerufen und gespannt geguckt, wo was ist. Ich war zwei- oder dreimal am Bodensee, aber das ist irre lange her, und ich glaube, nie in Überlingen; außerdem wohnt der Etüdenerfinder auch am See. Wirklich hübsch bei euch.
In diesem speziellen Fall bedaure ich es, das Foto nicht großklicken zu können, es gibt so viel drauf zu sehen … :-)
Danke dir, Nachmittagsgrüße auch an dich
Christiane :-D
Liebe Christiane,
danke dir.
Habe dir gerade noch ein anderes Foto geschickt – das solltest du „groß“ klicken können.
Wo wohnt denn der Etüden Erfinder am See?
Herzliche Grüße
Judith
Liebe Christiane,
dann habe ich meinen Auftrag erfüllt – ich wollte gern Lust machen, dahin zu gehen bzw. anzukommen. Vielleicht ja irgendwann … mit anhalten und gucken.
Grüße
Judith
Da hab ich jetzt ein bisschen Antwort Durcheinander produziert – ich hoffe, Du findest Dich durch…
Sollte ich wissen, dass es mich in deine Gegend verschlägt, sage ich gern Bescheid! :-D
Unbedingt, liebe Christiane.
Grüße
Judith
Wie schön. Es gibt noch so viele Gegenden, die ich mal erkunden muss. ;)
Das hier, liebe Katharina, das lohnt sich auf jeden Fall.
Herzliche Grüße
Judith
Ich liebe den Bodensee! Du hast das wunderschön beschrieben und ich verstehe die Protagonistin so gut! Diese Plätze, an denen dir das Herz aufgeht….
Ich danke dir sehr.
Schön, dass dir der Text gefällt.
Warst du schon oft hier – oder lebst du auch hier?
Herzliche Abendgrüße
Judith
Schön beschrieben, da läuft ein richtiger Film im Kopf und dasses noch fliegende Zeppeline gibt, habe ich gar nicht gewusst
DAnke dir für deine Rückmeldung, freut mich, dass die Beschreibung Bilder und einen Film auslöst.
Ja, Zeppeline fliegen hier jeden Tag (bei gutem Wetter) – manchmal sehe ich sie ganz nahe, manchmal aus der Ferne).
Solltest du mal einen sehen wollen: Ein Besuch am Bodensee macht es möglich. Da kann man übrigens auch mitfliegen – ich bin aber noch nie mitgeflogen.
Herzliche Grüße
Judith