Fehlen

Was mir fehlt
Eine Agentur für meine Bücher.
Eine hohe Rente.
Mut zum alleine Wandern.
Grenzenloses Vertrauen in meine Mitmenschen.
Ein Klavier.
Eine bezahlbare Wohnung für jeden Mensch.
Verständnis für bewusste Hetze in der Politik.
Ein Ferienhaus an der Nordsee.
Ein Wohnmobil.
Ein Bootsführerschein.

Diese Liste ließe sich beliebig verlängern. Es gibt noch unendlich Vieles, was ich nicht habe und voraussichtlich auch nie haben werde. Geht es mir deshalb schlecht? Nein! Leide ich einen Mangel? Nein! Muss ich traurig, neidisch, wütend oder zornig sein deswegen? Mitnichten. Denn ich weiß, was ich habe – und das ist und zählt so viel mehr.

Was ich habe
Einen Ehemann, drei Kinder und sieben Enkel.
Einen Beruf, der mir ungeheuer viel Freude schenkt.
Tolle Freundinnen.
Stifte und Papier.20180325_161720
Sonnenschein.
Grün.
Osterglocken und bunte Tulpen.
Gänseblümchen.
Blauen Himmel.
Hummeln und Schmetterlinge.
Bücher zum Lesen.
Ein Dach über dem Kopf.
Einen Wohnort, der traumhaft schön ist.
Unzählige Begegnungen, die mich stärken.
Jeden Tag etwas zu essen.
Zwei gesunde Beine.
Ein Haus.
Ein Auto.
Ideen zum Schreiben.
Kraft.
Energie.
Gelassenheit.
Zufriedenheit.

Auch diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Davon abgesehen, dass sich auf beiden Listen vieles findet, was nicht zwangsläufig notwendig ist zum Leben, fällt mir auf: Wie käme ich dazu, zu jammern, weil mir etwas fehlt? Klar gibt es Dinge, die mir gefallen würden. Die mir Freude bringen würden. Die mir das Leben (noch) leichter machen würden. Und? Ich habe, was ich brauche – und mehr. Die Tatsache, dass ich in den Blick nehme, was ich habe, anstatt wie gebannt auf das zu schauen, was mir fehlt, die stärkt mich und richtet mich auf. Auch das gehört in meiner Wahrnehmung zum Thema „Achtsamkeit“. Ich will sie pflegen.

 

Was fehlt Dir und vor allen Dingen: Was hast Du alles in Deinem Leben?

Foto: Erwin Grundler, Überlingen-Aufkirch
2 Kommentare
  1. Elvira
    Elvira sagte:

    Liebe Judith,
    ich fühle mich immer wieder beschenkt von deinen Beiträgen und den Anstößen zum Nachdenken.
    Wie gut ist es auf die Haben-Seite und auch auf die Sein-Seite zu schauen. Den Reichtum des Lebens zu sehen.
    An deinen Beiträgen zur Karwoche und zu Ostern hat mir besonders der Transfer zum Alltag
    gefallen. Das Hinfallen, das Aufstehen, das Leid und die Hoffnung. Das Wissen um das Aufstehen lässt auch die schlimmen Freitage durchleben – es hilft wirklich!
    Vielen herzlichen Dank, Judith!
    Elvira

    Antworten
  2. mutigerleben
    mutigerleben sagte:

    Liebe Elvira,
    Das freut mich, dass meine Beiträge ein Geschenk für Dich sind und Dir im Alltag helfen.
    Du weißt ja, dass mir der „Übertrag“ in den Alltag bei all meiner Arbeit ganz besonders wichtig ist, denn nur dann macht es Sinn.
    Schön, von Dir zu hören – und vielleicht bis Donnerstag?
    Sei herzlich gegrüßt
    Judith

    Antworten

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