Freitag, 24. Juli 2020

09.00 Uhr – Vorfreude

Heute Nachmittag wird es soweit sein – ich treffe nochmal die Frauen aus dem Qualikurs, um ein wenig nachzufeiern. Darauf freue ich mich – und deshalb ging mein erster Blick heute früh auch zum Himmel. Hoffentlich hält das Wetter.
Gleich anschließend ist noch eine Beratung und darüber hinaus wartet der Tag mit diversen Arbeiten und To dos auf mich. Mal sehen, wie er sich entwickelt und was davon wie geplant gelingt.

15.00 Uhr – Ich will bei dir schlafen

Ich bin seit ein paar Minuten an unserem Treffpunkt angekommen, da läutet mein Handy. Dominik ist dran und gleich darauf höre ich aus dem Hintergrund: „Oma, darf ich heute bei dir schlafen?“ Und der Kleine spielt Echo – obwohl er das nicht in Worten deutlich macht, höre ich, ohne ihn zu sehen, dass er sagt „Ich auch!“
„Ja, darfst du, dürft ihr“, antworte ich und höre nur noch Jubel.
Das geht runter wie Öl.
Sie waren seit Februar nicht mehr nachts da, insofern bin ich neugierig, ob das klappen wird. Aber ich weiß: Sie dürfen Heimweh haben und mit ein paar Tränen kommen wir zurecht. Trösten können und dürfen wir sie auch – und notfalls können sie abgeholt werden. Also: Abwarten und Tee trinken.

21.25 Uhr – Sie schlafen

Wir haben mit ihnen Abend gegessen und dann einen Spaziergang gemacht. Ob wohl der Traktor noch draußen ist und wir zusehen können, wie die frisch gepressten Strohballen aufgeladen und abtransportiert werden?
Nein, können wir nicht. Es ist schon alles aufgeladen. Aber, immerhin, beide Traktoren fahren, mit Ballen beladen, an uns vorbei.
Vorlesen, Zähne putzen und ab ins Bett.
Sie brauchen heute länger als sonst, weil sie doch noch aufgedreht sind – und, weil sie heute in einem anderen Zimmer schlafen als sonst.
Aber dann ist es soweit: Leises Schnarchen klingt durchs Zimmer. Ich warte noch ein wenig, dann gehe ich.
Und morgen sehen wir weiter.

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Die Idee des Corona Tagebuchs stammt von B. Pachl- Eberhart