Freitag, den 20. März 2020
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Die Idee des „Corona-Tagebuchs“ habe ich bei Barbara Pachl-Eberhart entdeckt. Hier corona-blog.at findet sich ihr Tagebuch. Ihre Idee ist es, sogenannte „Drabbles“ zu schreiben – das sind kurze Texte mit genau 100 Wörtern.
15.43 Uhr
Ich sitze auf dem Balkon. Blicke ins Grün. Gelbe Forsythien, weiße Gänseblümchen-Nester, die Stadt im Dunst. Der See ist gekräuselt – dem Wind geschuldet. Ich kann es spüren: Der Wind frischt auf. Noch sehe ich blauen Himmel. Immer mehr Wolken tauchen auf. Schlechtes Wetter – kalt und nass – ist gemeldet. Die nächsten Tage sind wohl keine „Draußen-Tage“. Drinnen bleiben ist das Gebot der Stunde. Wie das wohl wird? An Arbeit und Ideen fehlt es nicht. Und doch sorge ich mich, ob es an „eingesperrt“ sein erinnert. Zunächst wird es gehen. aber wie lange noch, bis der erste Frust kommt?
19.28 Uhr
Jetzt ist es dunkel. Wieder ist ein Tag vorbei. Würde ich nicht regelmäßig Infos über Corona aufs Handy bekommen – und gäbe es nicht den „Freitags-Füller“ – dann hätte ich einen Tag gehabt, der ganz normal gewesen wäre. Heute Abend nun die weiteren Einschränkungen, die ich erwartet habe – und die doch hart sind. So bewege ich mich zwischen Akzeptanz und Verdrängung. Nicht immer ist es mir heute gleich gut gelungen. Insgesamt aber bin ich zufrieden. Jetzt. Für diesen Moment. Nun sitze ich auf dem Sofa, habe die Beine hochgelegt, will ein wenig stricken und mich bei einem Film entspannen.
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