Herbst-Tagebuch

Fortsetzung, 21.09.2022

13:57 Uhr: Mittagspause auf dem Balkon, spät

Das Blau bleibt. Durchsetzt von Weiß. Die Wolken ziehen, als ob sie es eilig hätten. Die Nebelbank ist verschwunden. Vor mir zieht ein Vogel Kreise. Schwarz. Der Wind lässt die 15° kälter wirken. Die Birke bewegt sich im Wind. Geranienzweige wedeln auf und ab. Die Minze biegt sich. Die Markise über meinem Kopf quietscht in den Gelenken. Wespen fliegen vorbei. Verschwinden. Hier gibt es nichts für sie. Zwischen Beratung heute früh und Schreibtischarbeit nachher, liegt das Mittagsloch. Gefüllt mit Geräuschen, Pustewind, Farbe, Zufriedenheit. <Gelungen> ist das Wort, das ich aus der Pause mitnehme. Ein Schmetterling fliegt vorbei. Setzt ein Ausrufezeichen hinter mein Wort.

23:35 Uhr: Nachdenken

Ich war im Kino. Seit langer Zeit wieder einmal. „Freibad“ lief. Eine Komödie, satirisch überzogen. Natürlich gibt es einen wahren Kern. Selbstverständlich kann und darf über den Film diskutiert werden. Fragen, die bei mir aufgetaucht sind:

Wo fühle ich mich zugehörig? Was braucht es, um mich zugehörig zu fühlen? Wie gehe ich mit Veränderungen um? Wie mit dem Alt werden? Wo fängt Toleranz an? Was brauche ich, um anderen Raum zu geben? Wie kann ich, in einer Welt, die sich immer schneller ändert, mir und meinen Ängsten Raum geben?

Da ich nicht alleine dort war, habe ich die Möglichkeit, noch einmal über die Fragen zu sprechen. Ich finde, der Film lohnt sich.

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