Herbst-Tagebuch, 22.09.22

08:45: Morgengedanken

Wieder ein blauer Tag. Die Sonne blendet grell. Dunst liegt über dem See und dem anderen Ufer. Autofenster und -dächer sind taunass. Hier drinnen ist es warm. Draußen mehr als nur frisch. Ein Gegensatz. Er gehört zum Herbst. Ebenso wie leuchtende Farben und stumpfes Braun. Heute schläft der Wind. Noch. Vielleicht legt er einen Ruhetag ein. Ich gönne es ihm. Und mir. Jetzt freue ich mich auf das „Schreiben im Café“. Die Pause war lang.

14.00 Uhr: Dösen auf dem Balkon

Im Stuhl liegen. Die Augen sind geschlossen. Eine Pause zwischen der Arbeit. Durch die geschlossenen Lider fallen Sonnenlichtstreifen. Ein Windhauch umspielt meinen Kopf. Ein Vogel ruft. Es kommt keine Antwort. Hammerschläge von der nahen Baustelle. Ein Auto fährt vorbei. Die Zeitung auf dem Tisch flattert und raschelt. Meine Beine, in Dunkelblau gehüllt, wärmen sich. Im Stuhl liegen.  Den Moment auskosten. Wieder ruft der Vogel. Sein Ruf klingt empört. Mir ist es egal. Ich bin nur da.

21.48 Uhr: Tagwerk fast beendet

Gerade liegen zwei Schreibstunden hinter mir. Die Schreibwerkstatt „Auf Spurensuche in meinem Leben“, ist heute gestartet. Noch 3x werden wir uns treffen, um Spuren zu suchen. Der Abend ist nur so verflogen. Ich habe langsam begonnen. Mit einer Fingerübung und einem Schreiben über mich. Die Teilnehmerinnen haben einen Gegenstand mitgebracht, der sie auf der Spurensuche begleiten soll – eine Unterstützung für den Weg, der vor uns liegt. Den wir noch nicht kennen. Ich bin gespannt, was entsteht. Der Text „Ich erinnere mich…“, hat mich berührt. Je mehr ich geschrieben habe, desto mehr Erinnerungsfetzen sind aufgetaucht.

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