Herbst-Tagebuch: 4. Oktober 2022

08:40 Uhr: Die Arbeit ruft, ich höre sie schon

Nachher ist Krabbelgruppe. Die Termine werden weniger. Ab heute sind es noch vier Termine – dann endet eine 11-jährige Arbeit. Das ist der zweite große (Arbeits)Abschied in diesem Jahr. Es ist der Lauf der Dinge, der Zeit – und es ist mir bewusst. Dennoch ich bin ein wenig hin und hergerissen. Das wird mir gerade noch einmal sehr deutlich.

13:45 Uhr: Noch nicht…

Noch ist die versprochene Sonne nicht da – und auch nicht das angekündigte Oktobergold.

Noch ist mein Beitrag für den Termin heute Nachmittag nicht fertig. Aber es wird… da bin ich zuversichtlich.

Noch weiß ich nicht, was genau ich von manchen Aussagen, die ich heute gehört habe, halten soll.

Noch genieße ich die Mittagspause nicht – erst wartet noch eine Waschmaschine voller Wäsche auf mich.

Noch nicht und noch – beides gibt es heute.

17:17 Uhr: Jetzt

Die Sonne kam noch – kurz nach dem ich mit dem letzten Eintrag fertig war. Mit ihr kamen das Oktobergold, die Sicht auf den Säntis und den Rest der Bergkette – und unendlich viele Vögel. Sie fliegen über den Weinberg. Schwarzgraue Schwärme, unüberhörbar. Sie stürzen sich in die Reben – gemeinsam und starten miteinander ins Dienstagsblau. Das Nochgrün der Bäume glüht. Vor dem Fenster glänzen silbrig die Fäden eines Spinnennetzes. Ich bewundere das kunstvolle Netz und beschwöre die Erbauerin, draußen zu bleiben. Und, während ich schreibe, taucht ein Löwenzahn vor meinem inneren Auge auf. Gelb wie Frühling und Sommer zusammen. Der Termin nachmittags ist ausgefallen. Wieder einmal macht Covid einen Strich durch die Rechnung. Es sind so viele zur Zeit.

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert