Herbst-Tagebuch

27.09.2022

09:15 Uhr: Auf dem Weg zur Arbeit

Die Hände suchen Unterschlupf in der Jackentasche. Die Brille ist regengesprenkelt. Der steile Berg macht mich atemlos. Grau umgibt mich. Wasser läuft seewärts an mir vorbei. Außer mir ist niemand unterwegs. Zumindest nicht zu Fuß. Nicht auf meinem Wegstück. Ich trage Herbst-Gedanken mit mir. Verziere sie mit Konfettibunt.

13:47 Uhr: Jetzt

Gekocht. Gegessen. Die Küche aufgeräumt. Ich überlege, was das Wichtigste auf meiner To-do-Liste ist? Mich beschleicht der Verdacht, dass die Antwort <alles gleich wichtig> nicht weiterhilft. Ich gehe an den Schreibtisch. Arbeitet. Nehme mir eine „See(h)-Pause“. Arbeite weiter. Die Uhr läuft. Meine Hand auch.

17:58 Uhr: Überraschung geglückt!

Es hat geklingelt. Ich habe es nicht gehört. Erwin schon. Ich höre seine Schritte auf der Treppe. Er bringt mir ein Geschenk. Ich packe es aus: Einen Stift. Er glitzert. Einen Riegel. Einen Trinkbecher aus Keramik. Türkis mit blauen Flecken. So schön. Die Frage „Womit habe ich das verdient?“, liegt mir auf der Zunge. Ich schicke sie in die Versenkung. Ich bin beschenkt. Und die Schenkende wird wissen, weshalb sie mich beschenkt. Ich nehme das Geschenk an. Als ein Zeichen. Freue mich daran. So sehr. Ich probiere den Stift aus. Dann nehme ich den Becher. Trage ihn nach unten. Behutsam. Den nächsten warmen Tee trinke ich aus ihm. Danke schön.

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