Herbst-Tagebuch, 9. November 2022
08:15 Uhr: Ob es regnet?
ES hört sich an, als ob es regnet, aber vielleicht bin ich nur noch im Traumlandausläufer unterwegs. Im Bett ist es kuschelig – ich vermute, im Hausgang nicht so sehr. So bleibe ich noch ein wenig liegen, habe die Zeit dafür. Ich höre die Vertonung eines Morgengebets von Edith Stein: „Ohne Vorbehalt und ohne Sorge…“. Ich lasse das Lied nachklingen.
12:00 Uhr: Kennst du das auch?
Ich gehöre nicht zu den Sammlerinnen. Doch eine Sache gibt es, da kann ich mich schlecht trennen: Gute Kleidung, die nicht mehr passt. „Da könnte ich ja irgendwann wieder reinpassen“ – ist der passende Sound dazu. Vom Verstand her weiß ich natürlich, dass dem nicht so ist. Aber dennoch… Heute habe ich beschlossen, einen guten Teil davon auszusortieren. Gerade erledigt!
13:30 Uhr: Noch zu erledigen
Am Gedicht für die Weihnachtskarte feilen. Mich in den Vortrag einlesen, den ich heute Abend halten werde: „Dem Baby eine Stimme geben“. Mit der großen Enkeltochter zusammen aussuchen, was sie zur Firmung anzieht. Und – wenn es noch passt – den Pinsel schwingen.
16:49 Uhr: Zu Hause
Ich sehe ins Regengrau. Einheitsgrau. Hier drinnen sehe ich blau, türkis, Petrol, Himbeerfarben und Gelb. Und das Licht. Firm Kleidung ist gefunden. Nur die passenden Schuhe fehlten – Turnschuhe sind Turnschuhe. So komme ich unverhofft zu einem Spaziergang.
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