Heute ist Vorlesetag

Heute ist bundesweiter Vorlesetag und das ist auch gut so. Kinder brauchen Bücher und Kinder brauchen Menschen, die ihnen vorlesen. Vorlesen stärkt dabei nicht nur die Fantasie und hilft, den Wortschatz zu vergrößern; vielmehr geht es auch darum, dass Bindung und Beziehung gestärkt werden.
Ich erinnere mich an unzählige Vorlesestunden mit viel Nähe, mit Kuscheln, mit gemeinsamen Gesprächen, mit Lachen, mit Weinen. Was habe ich nicht alles vorgelesen: <Pippi Langstrumpf, Karlsson vom Dach, Madita, den Räuber Hotzenplotz, die kleine Hexe, den kleinen Wassermann, die Geschichten vom Sams, das kleine Ich-bin Ich>. Bergeweise haben wir Bücher aus der Stadtbücherei geholt und immer gab es für unsere Kinder zu Weihnachten und zum Geburtstag ein neues Buch.

Seit gut acht Jahren lese ich nun unseren Enkelkindern vor. Die oben genannten Kinderbuchklassiker sind immer noch mit im Rennen, aber auch wahnsinnig viele neue Kinderbücher. Es gibt tolle, anregende, spannende Bilderbücher. Bücher, die Alltagsthemen der Kinder aufnehmen, sie direkt ansprechen, ihnen Lösungen bieten und Hoffnung machen.

Manchmal werde ich gefragt, was meine Lieblingsbücher seien. Da kann ich nur sagen: Ich weiß es nicht. Sie wechseln nach Zeit und Lebensalter, nach Erfahrung und anstehenden Themen. Wichtig sind mir auf jeden Fall: <Ringo Rabe traut sich was. Die kleine Gans, die aus der Reihe tanzt. Die große Wörterfabrik. Die Ella-Bücher. Die Petronella Apfelmus Reihe>.
Ich gestehe: Ich liebe es, zu lesen und vorzulesen. Das Kuscheln mit den Kindern und die Spannung, die sich aufbaut, um sich dann aufzulösen, bleiben mir in Erinnerung. Den Kindern auch.
So erlebe ich immer wieder, dass meine Enkelkinder anrufen und fragen: „Oma, hast Du Zeit zum Vorlesen?“ Etwas Besseres kann wohl kaum passieren.

Wie ist das bei Dir mit dem Vorlesetag?
Wem liest Du vor?
Und was liest Du gern vor?

Foto: Judith Manok-Grundler, Überlingen-Aufkirch