ICH ERINNERE MICH

Auch dieser Text ist beim Schreibexperiment von www.freudenwort.de entstanden. Sternenminuten, Tag 13: Ich erinnere mich

 

Ich erinnere mich an den Duft der Mandarine, die es jedes Jahr im Nikolaussäckchen gab – es war die erste Mandarine des Winters. Ich erinnere mich an den Duft von Plätzchen, der sich durch das Haus zog – meist waren es Ausstecherle. Ich erinnere mich an ein dunkles Treppenhaus. Ich erinnere mich an den Klang des Weihnachtsglöckchens. Ich erinnere mich an die alten, rotbraunen Krippenfiguren, die es bei uns zu Hause gab. Ich erinnere mich an bunte Vögelchen aus Glas, deren Schwanzfedern feine weiße „Haare“ waren. Ich erinnere mich an den Geruch des Bügeleisens, wenn nasse Strohhalme glatt gebügelt wurden, um daraus Strohsterne zu basteln. Ich erinnere mich an eine abgeschlossene Zimmertür – das Schlüsselloch war von innen mit einem Tuch verhängt. Ich erinnere mich an blühende Weihnachtskakteen, die meinen Eltern damals besser gefielen als mir. Ich erinnere mich an Adventskalender mit Bildern hinter den Türchen. Ich erinnere mich an rote, brennende Kerzen auf dem Kranz, wenn abends Adventslieder gesungen wurden. Ich erinnere mich an den Geruch der klassischen Bienenwachskerzen und das warme Gelb ihrer Flamme.

 

 

An was erinnerst Du Dich, wenn Du an den Advent in Deiner Kindheit zurückdenkst?

Foto: © Erwin Grundler

 

 

 

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