Karfreitag

In der Karfreitags-Liturgie wird von der Verhaftung Jesu, dem Prozess gegen ihn und seinem Tod gesprochen.

Ich fand dies schon als Kind schrecklich: Was Menschen Menschen antun – im Namen der Gerechtigkeit oder um das eigene Machtdenken durchzusetzen, das ist unglaublich.

Ich stelle mir vor, wie Jesu Freundinnen und Freunde erschüttert waren. Nicht nur, dass ihr Vorbild und Freund gestorben war – nein, mit ihm starb auch die Hoffnung, die Idee eines besseren, gerechteren Lebens, neue Möglichkeiten und die Erwartungen, die an Jesu Sein geknüpft waren.

Ich weiß heute schon am Karfreitag, dass es die Auferstehung gibt – das wussten die Menschen damals aber nicht. Sie blieben zurück mit Schmerz und Trauer und Verlust. Hoffnungslos. Und es blieb ihnen nichts als sich dem zu stellen und es auszuhalten. Standzuhalten dem Sturm, der im Inneren tobte.

Und heute? Was tue ich – wenn es darauf ankommt und notwendig ist – nicht alles, um Schmerz und Trauer und Verlust und Hoffnungslosigkeit nicht spüren zu müssen? Das ist verständlich, aber wenig hilfreich. Stattdessen will ich mich anregen lassen von diesen stillen Tagen und sehen was bleibt bzw. wird, wenn ich mich dem Karfreitag im Leben stelle.

 

DSC_6424-1

 

Was kannst Du vom Karfreitag mitnehmen?

Foto: Erwin Grundler, Überlingen-Aufkirch
0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert