KW 16: Auferstehung
Ostern ist es. Christen feiern die Auferstehung. Ein schwieriges theologisches Thema. Und doch: Auferstehungserfahrungen kennen wir alle. Kleine und größere. Ganz alltägliche. Außergewöhnliche. Oft bemerken wir sie nicht. Noch öfters machen wir uns nicht bewusst, dass es sich um eine solche Erfahrung handelt. „Auferstehung im Alltag“ – damit ist für mich gemeint: Das Leben gewinnt. Wo vorher Starre war, bricht etwas auf, kommt in Bewegung.
Hier kommen zehn meiner Alltagserfahrungen von Auferstehung – und im Anschluss ein Gedicht dazu. Grundlage für das Gedicht sind drei Wörter, die ich mir aus der Liste der Erfahrungen ausgewählt habe.
Mich wieder gut bewegen können – einen Streit beilegen – Rosenknospen betrachten – der erste Schmetterling im Frühjahr – mich von einem alten, ungünstigen „Denkmuster“ befreit zu haben – Morgenrot – die Mitte der Nacht – der Sternenhimmel – das erste Mal ein Sommerkleid anziehen – die Geburt eines Kindes.
Auferstehung Die Rosenknospe ruht still. Streckt sich der Sonne entgegen wartet, wartet. Ein Schmetterling umtanzt sie. Braun-orange lockt er sie ins Dasein. Das Morgenrot verheißt Leben übergießt den Himmel färbt die Seele heiter. Die Rosenknospe ruht, ein Schmetterling umtanzt sie - das Morgenrot verheißt Leben. (© Judith, 06.04.2017) Was ist Auferstehung für Dich? Foto: Erwin Grundler, Überlingen-Aufkirch
Oh!!! Dein 4-Strophen-Gedicht – wundervoll!!! – Diese Idee, Aufzählen, was Auferstehung für uns im Alltag bedeutet, hat mich über das Osterwochenende intensiv begleitet – ein toller Zugang zu dem Thema :) LG Mirijam
Liebe Mirijam,
ich finde auch, dass das ein Zugang ist, den jede und jeder nutzen kann. Und darüber hinaus einer, der die Alltagssicht verändern kann – sie positiver stimmen kann.
Schön, dass Dir mein Gedicht gefällt. Ich bin immer wieder aufs Neue davon fasziniert, wie schnell ein Text oder ein Gedicht aus wenigen Worten entsteht.
Hab Dank und Grüße
Judith