MEIN GLAUBENSBEKENNTNIS

Heute hatten wir den 17. Termin der Autobiografischen-Schreibwerkstatt „Auf Spurensuche in meinem Leben.“ Unter anderem haben wir ein „Glaubensbekenntnis“ geschrieben- kein religiöses wohlgemerkt. Das passt für mich super ins Autobiografische Schreiben, denn das, was ich an diesem Punkt meines Lebens glaube, hat ja viel zu tun mit meinen Erfahrungen- und mit dem, was ich in meinem Leben gelernt habe. Wir hatten, verständlicherweise, sehr unterschiedliche Glaubensbekenntnisse. Hier kommt meines:

 

Ich glaube, dass Zecken so unnötig sind wie Bienen nötig.

Ich glaube, dass Gänseblümchen ein Vorbild sind an Widerständigkeit.

Ich glaube, dass auf jede Nacht ein neuer Tag folgt,

jeder Tag ein neuer Anfang ist

und meine Gedanken den Takt des Tages vorgeben.

Ich glaube, dass rot und gelb andere Qualitäten haben als grün und blau.

Ich glaube, dass schwarz und weiß keine Farben sind

und die Farbe meiner Gedanken auf meine Seele abfärbt.

Ich glaube, dass Gleichgültigkeit der Feind der Liebe ist- nicht Hass-

und dass der Zweifel Gnade ist.

Ich glaube, dass Äpfel nicht immer gesund sind (schon gar nicht zu viele davon),

dass Kartoffelchips sehr wohl Glückshormone ausschütten

und Erdbeeren und Himbeeren geschaffen wurden, um die Süße des Lebens zu gewährleisten.

Ich glaube, dass die Paradieserzählung- und damit die Geschichte von Eva- im Buch Genesis anders erzählt wird, als Mann uns Frauen über die Jahrhunderte weismachen wollte.

Ich glaube, dass Frauen stark sind,

ihre Weisheit und ihr Wissen unverzichtbar sind

und ihre Stimmen in vielen Bereichen der Gesellschaft und der Kirche fehlen.

Ich glaube an den Moment.

Ich glaube, dass im Liegestuhl liegen und lesen nicht Müßiggang ist (und daher ein Laster), sondern eine Notwendigkeit.

Ich glaube, dass ich in einem Wortmeer leben,

an die Kraft des Schreibens

und daran, dass Augen auch Worte transportieren.

Ich glaube an das Leben.

Und ich glaube an mich. An das ganz besonders.

 

 

 

Ich bin sehr auf Dein Glaubensbekenntnis gespannt!

Foto: © Erwin Grundler

 

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