Mittwoch, 12. August 2020

11.00 Uhr – Ortung

Vom Kirchturm in Oberhomberg her schlägt es einmal. Über mir Sommerblau. Vor mir tanzen zwei weiße Schmetterlinge, ein Brauner fliegt vorbei. In der Ferne, dort, wo sich See und Berge befinden, türmen sich Gewitterwolken. Noch sind sie weiß. Der Wanderweg führt an einer Schilfpflanzung vorbei, in deren Schatten ich gehe und dann durch den <Spielplatz der Reichen und Schönen>.
Von irgendwoher ertönt ein Kinderlachen, ansonsten höre ich nur das Geräusch des Rasentraktors. Rechts von mir ein Blühstreifen, das Weiß der Blüten steht im Kontrast zum Rot der Vogelbeeren dahinter. Die Brennnessel neben mir bewegen sich auf und ab. Und erste Blätter fliegen über die Wiese.
Zwei Gänseblümchen schmiegen sich aneinander. Eine kleine Insel im Grünen. Und trotz des Rasenmähers im Grün vor mir, kann ich kein Gras riechen. In der Luft Fliegen und zarte Samenstände.
Ein Sommertag im Freien.

15.15 Uhr – Wieder daheim

Wir sind von unserer kleinen Tour zurück. Zwei Stunden unterwegs reicht bei der Hitze aus. Es war ein Weg, auf dem uns über zwei Drittel der Strecke kein Mensch begegnete.
Allein mit mir. Allein mit uns. Allein mit Schmetterlingen. Es war, als ob sich der Tag ausdehnen würde. Und auch, wenn es dort oben kühler war als am See, hat die Sonne mich geschafft.
Während ich hier schreibe, stehen Bilder von meinem inneren Auge. Ich sehe den Schmetterling, der an die fünf Minuten auf meiner Trinkflasche saß und den ich in aller Ruhe beobachten konnte. Ich sehe Pilze am Waldrand und Vogelbeeren; immer wieder Ebereschen. Ich sehe die Sonne von weit oben in den Wald fallen und Lichtstreifen zwischen Bäumen und Ästen malen. Ich sehe die kurze Birkenallee.
Wir sind zurück. Wieder kommen Gewitterwolken von Norden/Nordwesten herangezogen. Ob sie im Laufe des Abends genauso verschwinden, wie die von gestern?

19.00 Uhr – Auf dem Balkon

Es hat etwas abgekühlt. Ich lasse den Blick schweifen. Rechts: Gewitterwolken. Vor mir: auf ganzer Breite Gewitterwolken. Links: zur Hälfte Gewitterwolken. Nur, wenn ich den Kopf ganz nach rechts drehe, entdecke ich blauen Himmel und Federwölkchen.  Ob auch heute Abend Sternschnuppengucken möglich ist?
Gestern Abend gegen 22:30 Uhr sind wir losgezogen. Erst haben wir am Landwirtschaftsweg in nahe der großen Kurve geschaut. Dann sind wir nach Hause gegangen und haben uns unten auf die Wiese gesetzt. Gut eine Stunde waren wir draußen in der Nacht. Das habe ich schon lange nicht mehr gemacht. Immer wieder störte ein Autoscheinwerfer die Dunkelheit. Dennoch habe ich insgesamt fünf Sternschnuppen gesehen.
Die erste Sternschnuppe gestern Abend – das war die Schönste. Ein Sternschnuppentraum.

 

|WERBUNG WEGEN NAMENSNENNUNG, UNBEZAHLT|

 

 

 

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