Mittwoch, 22. April 2020

09.45 Uhr – Maskenpflicht

Sie ist da – die Maskenpflicht. Plötzlich stellt sich nicht mehr die Frage, ob Verschleierung sein darf, sondern wie sie aussieht. Einfach weiß? Bunt? Getupft oder gestreift? Mit Blümchen oder mit Tieren? Soll sie zur Kleidung passen oder zur Brille? Wie viele Masken werden überhaupt benötigt? Selber nähen oder kaufen? Kann die Wirtschaft mit einem Maskenkauf unterstützt werden? Überhaupt genäht oder gefaltet? Aus Papier oder aus Stoff.
So viele Fragen. Anfang des Jahres hätten wir über solche Gedanken und Gespräche gelacht – und über manche passenden Videos lachen wir noch! Wie schnell sich die Dinge und das Leben doch ändern!

13.45 Uhr – Bilder

Heute Vormittag habe ich einen Text aus meiner „Lose-Blatt-Sammlung“ in mein <Corona-Wandelbuch> eingetragen. Während des Schreibens tauchte die Idee auf, das von mir mit Worten gezeichnete Bild auch mit Farben zu malen. Ich begann. War unzufrieden. Bearbeitete weiter. Probierte aus. Ich wollte mir das Spontane bewahren, statt mich zu sehr vom geschaffenen Wort-Bild lenken zu lassen.
Das ist mir nur während eines Teils des Malprozesses gelungen, aber immerhin – ein Stück weit durchaus. Nein, das Bild entspricht nicht meiner Vorstellung. Ja, es passt für mich trotzdem. Ob es für andere auch passt? Das weiß ich nicht. Ist aber auch egal.

18.20 Uhr – Entscheidung

Wir sitzen auf dem Balkon. Sind mit dem Abendessen fertig. Schauen über die Stadt und den See. Jetzt tagt der Stadtrat. Ob die Entscheidung schon getroffen ist? Wird die Landesgartenschau um ein Jahr verschoben werden? Der Kopf sagt „Ja, natürlich“. Herz und Bauch zaudern und zögern. Ein „Schade“ und ein Tränchen tauchen auf. Fakt ist: In den nächsten Tagen wird es Genaueres geben.
Ob es Sinn macht – wie das eine Gruppe aus dem Stadtrat fordert – das Geländes des Uferparks in diesem Jahr freizugeben? Nein, das ist Blödsinn – finde ich. Denn das Kontaktverbot dort einzuhalten, dürfte sich als besonders schwierig erweisen.

 

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Die Idee des „Corona-Tagebuchs“ habe ich von B. Pachl-Eberhart.

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