Mittwoch, 3. Juni 2020

11.00 Uhr – Am See

Wir sind wieder am See. So wie beim letzten Mal sind wir beim Steg in Nußdorf. Heute hat es hier ein paar mehr Menschen, dennoch haben wir ausreichend Platz und Abstand. Wir sehen dem Schwanenpaar zu, das mit seinen Kleinen an uns vorüberzieht. Ein Stock taucht im Wasser auf. Eine weiße Feder tanzt auf der Wellenkrone. Sie bleibt zwischen Steinen und Muscheln liegen. Ein Schiff kommt und geht. Ein kleines Kind marschiert auf der Rampe hoch und runter – der Vater ist immer in der Nähe. Rechts von uns wird es Dunkel. Gewitterwolken ziehen auf. Ich glaube nicht, dass das Gewitter bis abends wartet.

13.50 Uhr – Mittagessen

Wir sind vom See zurück. Sitzen beim Mittagessen auf dem Balkon. Die Gewitterwolken treiben um uns herum. Es werden mehr und mehr. Ich habe auf dem Heimweg vorhin schon gesehen, dass aus Richtung Stockach ein Wetter herzieht. Mist, ich wollte doch nachher mit M. den „Gedanken-Gang“ machen. Ich glaube, das können wir knicken. Na ja, wie heißt es so schön: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben!

22.00 Uhr – Rückschau

Tatsächlich. Wir hätten doch gehen können. Das Gewitter kam nicht; nur abends kurz vor neun ein wenig Regen. Dumm gelaufen, kann ich da nur sagen. Andererseits: Auf diesem „Gedanken-Gang“ in ein Gewitter zu kommen, wäre auch nicht prickelnd gewesen. So saß ich, spontan und überraschend, kurz mit M. auf einen Kaffee zusammen.  Das war fein …
Mehrere Telefonate gestalteten meinen Abend. Ich habe zugehört, Fragen gestellt, Infos gegeben und Überlegungen angestellt. Wir haben über Kompetenzen gesprochen und darüber, wie sehr das Spiel Freude gemacht hat. Und ich habe gehört – als ein Dankeschön an mich – wie viel die Frauen im letzten Jahr an Reflexion und Umgang gelernt haben.
Das tut gut.

|WERBUNG WEGEN NAMENSNENNUNG UND VERLINKUNG, UNBEZAHLT|

Die Idee des „Corona-Tagebuchs“ habe ich von B. Pachl-Eberhart.