Mittwoch, 30. September 2020

08.45 Uhr – Oh, wie schön

Ich schalte das Handy an. Eine Sprachnachricht von den beiden Buben erwartet mich. Wie schön, ihnen zuzuhören. L. sagt mir, was er gerne hätte. F. wiederholt seine Sätze. Vor lauter Freude wird mir ganz warm. Die Nachricht wirkt wie ein Sonnenstrahl im Nebelgrau.
Gleich frühstücke ich. Nachher breche ich wieder zu meinem Arbeitsspaziergang auf. Heute will ich an die Promenade gehen. Die dürfte bei dem Nebel noch einigermaßen menschenleer sein. Jedenfalls die erste Zeit.
Mal sehen, ob mein Plan aufgeht.

13.30 Uhr – Wunderbar

Wir waren unterwegs. Es war Nebelverhangen und deshalb tatsächlich ziemlich leer an der Promenade. Je weiter wir gegangen sind, desto mehr veränderte sich die Landschaft. Im Osten war noch alles dunkelgrau-wie eine Wand stand der Nebel dort. Nur ein Lichtstrahl fiel auf den See und ließ das Wasser dort glitzern. Ein Segelboot verließ den Hafen und glitt ins Grau. Es war kaum auszumachen. Dann zogen sich über dem Bodanrück die Nebelschwaden langsam zurück. Ich konnte die Landschaft und die Häuser von Dingelsdorf erkennen – sie tauchten Stück für Stück auf.
Es wurde heller. Die Menschen wurden mehr. Ab dem Minigolfplatz waren wir wieder fast allein. Dort machten wir einen kurzen Halt. Wir hörten die Stille: Wasser plätscherte ans Ufer. Ein Vogel hüpfte auf der Wiese zwischen abgefallenen Blättern. Irgendwo zwitscherte es. Ein gelbes Blatt fiel vom Baum auf den Weg. Ich hörte Fahrradreifen auf dem Kies. Es war eine gefüllte Stille.
Und als wir uns wenig später auf den Rückweg machten, war der Nebel weg. Die Sonne leuchtete vom blauen Himmel und wärmte die kalten Hände.
Wie gut, dass wir heute unterwegs waren.

18.00 Uhr – Gut

Die Sonne ist geblieben, bis kurz nach 16.00 Uhr schien sie auf den Balkon. Ich habe die Wärme und ihre Restkraft genutzt, um draußen zu arbeiten. Es lief gut. Offensichtlich haben die Wärme und der Sonnenschein mich beflügelt.
Dann kam Erwin zum Kaffeetrinken vom Dach. Er ist zufrieden, die Bauarbeiten laufen nach seiner Vorstellung. Das ist gut: Immerhin ist das Dach jetzt offen.
Und dann gab es einen Überraschungsbesuch. Plötzlich rief Erwin nach mir. Lydia und Gerda stehen vor der Tür und wollen nur kurz Hallo sagen. Sie machen hier einen Besuch bei der Verwandtschaft. Da halten sie kurz an, um nach mir zu schauen. Das freut mich riesig.
Zwei kurze Telefonate hatte ich ebenfalls, beide waren ganz schnell „nah“ – auch, wenn wir uns schon eine Weile nicht mehr persönlich getroffen haben.
All das zusammen bewirkt, dass heute meine Seele genährt wird.

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