Mittwoch, 8. Juli 2020
09:20 Uhr – Warten
Gleich ist „Walk und Talk“- zum zweiten Mal jetzt.
Ich sitze hier und warte auf meine Teilnehmerinnen. Hier, das ist am Kreisel beim Friedhof. Der sieht toll aus. In der Mitte wachsen Palmen. Darunter steht eine Fülle verschiedenster Blumen. Rot, orange, gelb – ein Sommerleuchtfeuer unter Palmen.
Ich genieße den Blick, der immer wieder unterbrochen wird von Autos.
Trotzdem schaue ich unbeirrbar hin.
11:45 Uhr – Zurück
„Walk und Talk“- die zweite Veranstaltung dieser Art. Sechs Erwachsene, ein Kind, vier verschiedene Herkunftsländer.
Wir laufen vom Friedhof aus, jeweils zu zweit, mit viel Abstand in Richtung Feigental. Das Thema ist heute „Was wächst denn da?“ Wir tauschen uns aus, auch darüber, wie das erkannte Obst oder Getreide im Heimatland verwendet wird.
Wir kommen nicht so weit, wie ich gedacht hatte, aber wir haben einen interessanten Austausch, erfahren etwas übereinander und begegnen uns persönlich.
Auch schön.
18.30 Uhr – Zum Haare raufen
Ja, ich gebe es zu: Ich bin weder besonders Technikbegeistert noch begabt im Umgang mit der Technik. Und ja, ich verstehe auch zu wenig von modernen Medien. Deshalb sitze ich an manchen Tagen da und raufe mir vor Verzweiflung die Haare. So wie heute Nachmittag zum Beispiel.
Was war? Alles, nichts – oder alles doof.
Seit einiger Zeit habe ich immer mal wieder ein Online Meeting – Kaffeekränzchen zu Geburtstagen beispielsweise oder einen Austausch mit Freundinnen oder, wie gestern, einen Vortrag. Nun habe ich mit einer Kollegin ein Meeting geplant – es erfordert ein paar Details mehr, als ich bisher kenne und deshalb wollen wir das gemeinsam besprechen. Am Sinnvollsten geht das direkt im Online Meeting.
Gesagt, getan – ich schalte den Laptop ein, mit dem ich gestern Abend gearbeitet habe und – ja, genau – nichts passiert. Dummerweise bleibt der Bildschirm schwarz. Nochmals ausmachen, wieder hochfahren – nichts. Schwarz. Das bleibt. Das System meldet „Systemüberprüfung und Reparatur. Die Balken laufen und laufen und laufen …
Ok. Also schnell an den anderen Laptop. Hochfahren (mein Gott, braucht der ewig). Mein Beschwören „bitte, bitte, mach eine wenig schneller“ – Du ahnst es – sinnlos.
Ich atme tief durch. Endlich ist er da und ich kann arbeiten. Schnell das Meeting geplant und den Link versendet. Dann warte ich. Mein Gegenüber auch. Sie hört nichts von mir. Ich komme nicht ins Meeting, sie bekommt meine Links nicht.
Langer Rede kurzer Sinn: Der Laptop, der bisher ganz brav alles tat, was ich brauchte, streikt. Irgendwie. Warum? Keine Ahnung.
Das Ende vom Lied: Zwei Stunden später gebe ich (wir) entnervt auf. Nichts geht, nicht mal das, was die letzten Wochen ganz wunderbar funktionierte.
Sch …Technik.
19.25 Uhr – Na also
Erwin und ich probieren es nochmals. Er nimmt den Laptop, der gar nicht hochfahren wollte und gibt ihm Zeit, in Ruhe das System durchzuarbeiten. Dabei wird gelöscht, was ich brauche.
Als alles soweit ist, lade ich wieder (wie gestern), was ich benötige, herunter und versuche, mich ins Meeting einzuwählen – und siehe da: HURRA! Die beiden unterschiedlichen Versuche laufen wie am Schnürchen. So, als wäre nie etwas gewesen.
Na also, geht doch!
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Die Idee des Corona Tagebuchs stammt von B. Pachl- Eberhart
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