Momentaufnahme: Besuch der Wildenten

Schnatternd fliegen sie übers Haus. Einmal, zwei Mal, drei Mal. Ich höre sie kommen und wieder verschwinden.

Ich gehe auf den Balkon. Halte Ausschau nach ihnen. Nach ein paar Runden lassen sie sich auf dem Dach des Nachbarhauses nieder. Sie schnattern weiter.

Was sie sich wohl erzählen? Ob sie vom blauen Himmel reden? Von der Sonne, die sie blendet? Vom Grün, dass sich unter ihnen ausbreitet wie eine weiche Decke? Oder ob sie sich vom Unterwegssein erzählen? Vom miteinander? Ich weiß es nicht. Sie schnattern. Ich schaue. Dann fliegen sie weg. Nebeneinander her. Im Gleichklang.

Ich sehe ihnen noch nach, als sie längst verschwunden sind. Ihr Schnattern begleitet mich. Ins Haus. An den Schreibtisch. Und während ich dort sitze und schreibe, merke ich plötzlich: Nur 82% von mir sind beim Schreiben; der Rest wartet. Wartet, ob sie zurückkommen.

 

 

 

 

 

 

Schreibe – wenn Du magst – eine Momentaufnahme; ganz egal, wo Du gerade bist!

Foto: © Judith Manok-Grundler, Überlingen

 

 

 

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