Montag, 06. April 2020

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Die Idee des „Corona-Tagebuchs“ stammt von hier corona-blog.at 

 

10.30 Uhr – Neue Achtsamkeitskarte

Es war an der Zeit. Beim Frühstück habe ich mir eine neue Achtsamkeitskarte gezogen und sie neben meinen Platz gestellt. „DIE KUNST DES LEBENS BESTEHT IM STÄNDIGEN SICHNEUEINSTELLEN AUF DIE UMGEBUNG!“ (Okakura Kakuzo) Wie passend. Nicht nur ich – viele von uns üben das seit Wochen ein. Mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg, aber immerhin.
Vielleicht ist das etwas, das wir aus der Krise mitnehmen können: Dass es eine Lebenskunst ist, sich immer neu einzustellen auf die Umgebung.
Allerdings meine ich damit weder Resignation noch ein dumpfes sich ergeben, sondern ein echtes einstellen: So ist es! Was kann ich tun?

11.30 Uhr – Der Wurm drin

Ich weiß, ich habe Beiträge bis 8. April geschrieben – sie haben sich in Luft aufgelöst. Ich setze mich. Nehme den Stift. Nach zwei Worten – Schluss. Die Mine leer. Ein zweiter Kugelschreiber liegt hier. Ich nehme ihn. Er hat gestern Abend noch geschrieben – ich schwör!
Aus der Handtasche hole ich meinen Füller. Nichts! Patrone leer! Also der Bleistift. Ich ziehe die Radiergummikappe ab. Spitze abgebrochen.
Erste Reaktion: „Das gibt es doch nicht!“ Zweite: ein wenig Ärger.
Aus dem Off ertönt ein dreistimmiges „Ich war‘s nicht!“ Ich grinse.
Alte Erinnerungen haben die Kraft, Dinge in einem anderen Licht erscheinen zu lassen.

16.58 Uhr – Lustprinzip

Ich lasse mich treiben. Lebe nach dem Lustprinzip. Überlege, was ich will. Das mache ich dann auch (sozial verträglich, versteht sich, denn ich lebe nicht allein!) Erstaunlicherweise hat auch das Lustprinzip eine gewisse Struktur entwickelt. Es ist anders und ich merke: So kann es nicht bleiben.
Zwar tut es mir einerseits gut zu spüren, dass ich Kontrolle abgeben kann, andererseits stört es mich, wenn ich unzuverlässig bin. Deshalb wird die neue, andere Struktur beinhalten, dass ich wenigstens Mails, Nachrichten und Anfragen zügig, regelmäßig und zeitnah beantworte. Ich werde mir also einen lockeren, großzügigen Stundenplan erstellen – mit ausreichend Platz fürs Lustprinzip.

21.00 Uhr – Nordic-Walking und so

Gott sei Dank „schimmeln“ Nordic-Walking Stöcke nicht. Lang hatten wir sie nicht mehr in der Hand. Heute habe ich mich entschlossen, sie aus der Versenkung zu holen. Eine Stunde sind wir gemeinsam gelaufen. Es war ungewohnt. Auch etwas anstrengend. Das Tempo war zügig und ich im Anschluss stolz auf mich.
Zur Belohnung habe ich mich auf den Balkon gesetzt – und später den Enkelmädchen eine Stunde vom „Engel Berti“ vorgelesen. Viel Gekicher und lautes Lachen durchs Telefon inklusive.
Morgen geht es weiter. Mit Allem. Nordic-Walking. Vorlesen. Kichern. Lachen. Sich unterhalten. Und dann schreibe ich das „Wort zum Sonntag“.
Ostern kommt.

2 Kommentare
  1. Annuschka
    Annuschka sagte:

    Ja, wirklich gut, dass die Stöcke nicht schimmeln. Nach meinem Termin gestern bei der Orthopädin habe ich die Erlaubnis, mit Spazierengehen langsam wieder anzufangen. Allerdings entweder mit den rückwärts gehaltenen Gehstützen oder eben mit Walkingstöcken.
    Ich merke allerdings, dass in sechs Wochen die Muskulatur ordentlich abbaut…
    Aber egal: Ich darf wieder aktiver werden! Freude pur!
    Einen lieben Gruß in dieser merkwürdigen Karwoche,
    Anja

    Antworten
  2. mutigerleben
    mutigerleben sagte:

    Liebe Anja,
    das freut mich für dich, dass du wieder anfangen darfst – wenn auch in kleinen Schritten. Wie schön für dich.
    Ich bin ja ansonsten eher der Typ „Sport ist Mord“ – aber, was macht man nicht alles, wenn die Dinge so auf dem Kopf stehen.
    Dir auch eine merk – würdige Karwoche.
    Bleib behütet und gesund.
    Judith

    Antworten

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