Montag, 10. August 2020

08.20 Uhr – Wecker klingeln

Der Wecker klingelt. Ich stöhne. „Hey, ich habe Urlaub, wieso klingelst du?“, frage ich den Wecker. Mit geschlossenen Augen schalte ich ihn ab. Wenigstens für den Moment. Ich liege auf dem Rücken. Was ist heute für ein Tag? Steht etwas an? Ach ja, Finja ist da und muss um 9.00 Uhr zu Hause sein.
„Gut“. Aufatmen. Nach dem Buch greifen, noch ein wenig lesen. Und Finja bekommt noch 15 Minuten Zeit, dann gehe ich sie wecken.

12.35 Uhr – Blätterei

Ich habe mir zwei Bücher aus dem Regal gegriffen – eines wieder einmal (es steht da schon an die fünf Jahre), das andere ist ein neues Buch. Es ist erst letzte Woche hier ins Regal gewandert. Das eine, ältere, ist ein Schreibbuch. Das andere enthält Gedanken und Erinnerungen von A. Lindgren.
In beiden Büchern blättere ich ein wenig. Vorwärts und rückwärts. Im einen Buch bleibe ich an einem Eintrag von Kafka hängen, im anderen an einem Text über die Fantasie. Sinngemäß sagt Lindgren <alle großen Dinge, die entstanden, waren erst in der Fantasie eines Menschen. Und ob es morgen noch Großes geben wird, hängt demzufolge davon ab, ob die Menschen weiterhin Fantasie haben. Deshalb ist das Lesen lernen so wichtig>.
Ich frage mich, wie sehr heutige Kinder ihre Fantasie schulen, wenn sie nicht lesen, sondern stattdessen zum Spielen an diversen elektronischen Geräten hängen.

20.00 Uhr – Zartweiß

Der Blick ins Weite
Wasser und Himmel sind zartweiß; den Himmel zieren hellblaue und pink orangene Flecken. Die Insel Mainau ragt dunkel in den See hinein. Zwei Fähren sind unterwegs, die eine nahe bei Meersburg – unterwegs in Richtung Konstanz – die andere kommt ihr entgegen. Die weißen Segel auf dem See kann ich an einer Hand abzählen.
Ein Auto
Es steht an der <Alten Straße>. Anthrazitfarben. Die beiden Insassen schauen auf den See. Ich höre sie nicht – trotz offener Autotüren.
Jetzt klappt eine Tür. Der Motor erwacht zum Leben. Ein sattes Brummen und rote Bremslichter setzen ein „hier“ in den frühen Abend. Einen Moment noch steht das Auto, dann fährt es los. Die <Alte Straße> hinunter – ganz eindeutig eine Übertretung des Durchfahrverbots.
Eine Wespe
Eine letzte Wespe hält Rast auf einem Stängel Oregano. Die Spitze des Stängels wackelt unter ihrem Gewicht hin und her. Kräuterduft fliegt zum Tische herüber und steigt mir in die Nase.
Die Wespe verschwindet. Den Duft nimmt sie mit.

 

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