Montag, 22. Juni 2020

11.30 Uhr – Fragen

Manche Fragen lohnen sich. Andere nicht. Manche sind über- und bedenkenswert. Andere einfach nur lästig.
Ich weiß, dass mich Fragen weiterbringen können. Ich weiß auch, dass Fragen meine Klientinnen und Klienten fördern. Dass sie ihnen helfen, sich auf die Schliche zu kommen oder eine neue Richtung zu entdecken.
Ich finde Fragen wichtig – auch solche, bei denen ich keine Antworten finde. Allerdings treiben mich diese manchmal um. Aber: Was ändert es. Zum einen hilft nur, dass ich es aushalte. Die andere Möglichkeit ist, so lange die Frage immer wieder zu stellen, bis es doch zu einer Antwort kommt. Einer Zufriedenstellenden vorzugsweise.

15.30 Uhr – Absichtslos

Vorhin bin ich über das Wort „absichtslos“ gestolpert.
Ich kenne aus dem Alltag – vorwiegend aus dem mit Kindern – den Satz „das war keine Absicht. Und ja, ich kann mich erinnern an Situationen, in denen ich das auch als Erwachsene gesagt habe.
Dieses „absichtslos“ aber meint vermutlich etwas anderes. Ist damit nicht auch so etwas wie „ziellos“ gemeint?
Ist es „absichtslos“, wenn ich nach Block und Pastellkreiden greife und mit Malen warte, was da an innerem Impuls kommt? Oder meint „absichtslos“ vielmehr, dass ich sitze und auf eine Idee warte, die aus der Tiefe auftaucht? Oder? Was meinst Du?
Nachdenkliche Grüße.

18.00 Uhr – Ganz da

Ganz da – auch darüber bin ich heute gestolpert. Über das Wort, meine ich. Und schon taucht die Frage auf: Bin ich heute auch über das Gefühl des „Ganz da“ gestolpert?
Ich schaue zurück auf den Tag.
Wann war ich ganz da?
Heute Vormittag als Zuhörerin in einem Gespräch.
Vorhin, als ich die Fragen für eine Prüfungsarbeit herausgeschrieben habe.
Heute Nachmittag, als ich einem Storch beim Fliegen zusah.
Und dann noch, als ich mir eine halbe Stunde Pause verordnet habe. Eine Pause zum Lesen, die mir helfen sollte, einen Schnitt zwischen zwei Arbeitseinheiten zu machen.
Ja, da war ich ganz da.

 

|WERBUNG WEGEN NAMENSNENNUNG, UNBEZAHLT|

Die Idee des „Corona-Tagebuchs“ habe ich von B. Pachl-Eberhart.

2 Kommentare
  1. mutigerleben
    mutigerleben sagte:

    Lieber Werner,
    da hast Du natürlich recht und meistens tue ich das auch.
    Allerdings finde ich – trotz des Zuhörens – nicht auf alle Fragen eine Antwort; dann stellt sich die Frage „weiter fragen“ oder abhaken?
    Oft entscheide ich mich dann für das Abhaken und akzeptieren; wenn allerdings Menschen beteiligt sind, ist das oft nicht so einfach.
    Verstehst Du, was ich meine?
    Herzlich
    Judith

    Antworten

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert