Nach dem Regen ist vor dem Regen…
Gestern Abend hatte ich einen Termin in Uhldingen. Kaum war ich losgefahren, begann heftiger Regen – es war kaum mehr etwas zu sehen und das Wasser stand in riesigen Seen auf der Straße.
Auf dem Heimweg – eine Stunde später – war der Himmel gelb-grau gefärbt. Unterbrochen von blauweiß und dunkelgrau. Die Sonne stand tief, machte ich streckenweise blind und trocknete die Straße. In der Nähe des Burgbergs konnte ich im goldenen Sonnenlicht sehen, wie Dampf von der Straße aufstieg.
Bis ich zu Hause war, war die Sonne verschwunden, der Himmel hatte sich verdunkelt. Von Richtung Meersburg/Uhldingen zog die nächste „Regen- und Gewitterfront“ auf.
Zwar gab sie ein tolles Bild ab, dennoch wünschte ich mir, diese Regen- und Gewitterfront möge vorbeiziehen. Kurz nach diesem Foto entlud sie sich. Wir hatten Glück, es ging glimpflich ab.
Warum ich das zeige und erzähle? Auch im Alltag gibt es „Gewitterfronten“, die gar nichts mit dem Wetter zu tun haben – aber oftmals genauso verheerend sein können wie ein Unwetter. Und: Häufig kündigen diese „Gewitterfronten“ sich ebenfalls an – meist nicht so beeindruckend wie diese heute Abend. Da gibt es zwei Möglichkeiten:
a) Rechtzeitig aus dem Weg gehen, bis sich die Wolken verzogen haben und dann die Atmosphäre reinigen,
b) ein Versuch, die Situation kommunikativ zu entschärfen, ist manchmal hilfreich – und lohnend.
Das weitaus Schlimmste ist das <anheizen> der Situation – und heutzutage habe ich leider viel zu oft den Eindruck, dass gerade letzteres von vielen Menschen mit Bravour erledigt wird. Zerstörung ist das Ende vom Lied: Der Ernte oder der demokratischen Freiheit. Das eine können wir Menschen wenig verhindern – das andere dagegen oft schon.
Foto: Judith Manok-Grundler, Überlingen-Aufkirch
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