Noch immer und noch nicht (Woche 3/2): Ein überraschendes Gespräch

Die 2. Schreib-Anregung lautete: Schreibe einen Dialog zwischen dem NOCH und einem Menschen, einer Pflanze, einem Tier…Mein NOCH führt einen Dialog mit einem „Vogel im Wolkennest“ (das Bild unten lag auf dem Tisch, an dem ich geschrieben habe, daher die Auswahl).


Noch:           „Hey, du da oben“.
Keine Antwort.
Noch:          „Dich meine ich“.
Stille.
Noch:           (Etwas lauter) „Du da, orangefarbener Vogel vor dem Mondgesicht, dich meine ich“.
Vogel:          „Sag das doch gleich“.
Noch:          „Hab ich doch“.
Vogel:          „Nee, hast du nicht“.
Noch:          „Doch“.
Vogel:          „Hast du nicht! Du da oben reicht nicht. Da gibt es noch Raum für mehr Konkretes“.
Noch:          „Wie? Du meinst ich habe Raum?“
Vogel:          „Du bist das Noch, oder?“
Noch:          „Schon, aber was meinst du genau?“
Vogel:          „Na, du bist doch – wie soll ich sagen – ein Füllhorn der Möglichkeiten!“
Noch:          „Ein Füllhorn der Möglichkeiten – das gefällt mir. Danke“.
Vogel:          „Bitte. Und wo schüttest du das Füllhorn aus?“
Noch:          „Ach du, da bin ich großzügig. Am liebsten über allen…“
Vogel:          „Da schwingt ein aber mit…“
Noch:           „Weißt du, viele wissen nichts von mir. Dabei würde ich ihren Spielraum erweitern“.
Vogel:          „Und?“
Noch:          „Mit mir käme etwas dazu. Aber viele achten nicht auf mich“.
Vogel:          „Und?“
Noch:          „Das macht mich traurig“.
Vogel:          „Aha!“
Noch:           (irritiert) „Was meinst du?“
Vogel:          „Zeige dich den Menschen so oft du kannst, dann werden sie verstehen“.
Noch:          „Als ob das so einfach wäre“.
Vogel:          „Wer soll an dich glauben, wenn du es nicht tust?“
Noch:          „Meinst du?“
Vogel:          „Ja, meine ich. Und jetzt geh und fang an. Ich wünsch dir viel Erfolg“.
Noch:          „Danke“.

 

|WERBUNG WEGEN NAMENSNENNUNG, UNBEZAHLT|

 

 

 

Mit wem würde Dein NOCH einen Dialog führen?

Bild: © Judith Manok-Grundler
Foto: © Erwin Grundler, Überlingen

 

2 Kommentare
  1. Werner Kastens
    Werner Kastens sagte:

    Ich habe das Gefühl, Dein NOCH ist noch immer da, wird aber nicht wahrgenommen, weil er sich nicht zeigt. So ähnlich wie Gott, den hat ja seit Moses auch keiner mehr gesehen.

    Antworten

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