Noch immer und noch nicht (Woche 3): Die Qualität des Noch

Welche Qualität hat ein NOCH für Dich? Beschreibe sie mit allen Sinnen.
Schreibe danach einen Text mit der Überschrift „Mein NOCH hat die Farbe …“

Noch ist wie Weite. Noch ist wie ein Same, den ich in den Boden legen. Noch ist wie das „+“ auf dem Schwangerschaftstest. Noch ist wie ein Sonnenaufgang. Noch ist wie ein Schneeglöckchen, dass sich durch Schneereste schiebt. Noch ist so leise wie der Flug eines Schmetterlings. Noch kann laut sein, wie die Fehlzündung eines Motorrads. Noch ist grün wie Frühlingshoffen. Noch ist braun, wie das Innere einer Sonnenblume. Noch ist weich wie Sternen Moos. Noch ist rosa wie eine Mandelblüte. Noch klingt wie der Ton eines Triangels. Noch schmeckt wie frisches Brot mit Butter und Himbeermarmelade.

Mein Noch ist rosa wie eine Mandelblüte. Zart und duftig. Von kurzer Dauer nur – und doch: wenn die Blüte geht, lebt es weiter, bis die Mandeln geerntet werden können.
Mein Noch birgt im rosa die Möglichkeit des Weiters und ich weiß, nach der Ernte kommt irgendwann ein neues Blühen.
Mein Noch ist offen, wo Offenheit vonnöten ist und gibt mir Ruhe. Es drängt nicht und fordert nichts. Wenn ich es ansehe, ist es mir, als könnte ich in eine Schatzkiste schauen. In eine Schatzkiste, die mir allerlei bietet – vor allem aber dem MUSS den Garaus macht. Denn mein Noch und mein MUSS schließen sich gegenseitig aus.
Mein Noch ist rosa – zart und duftig, voller Frühlingshoffen.

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Welche Farbe hat Dein NOCH?

Foto: © Judith Manok-Grundler, Überlingen