Online-Schreiben: Tag für Tag

Heute hat das Online-Schreiben begonnen. Hier kommen die beiden ersten Ergebnisse. Bis zum 4. Juni werde ich immer wieder einmal einen Beitrag dazu bringen. Viel Freude beim Lesen.

Gerade habe ich festgestellt, dass dies der 3750. Beitrag ist, den ich hier geschrieben habe.

Woche 1

Aufgabe 1: Rückschau auf den Tag

 

Was ich heute alles gemacht habe – eine Auswahl…

Aufgestanden; nach dem Wetter geschaut; mich gefreut; gespürt, wie Wassertropfen über meinen Rücken laufen; am weißen Flieder gerochen, den Erwähnt auf den Frühstückstisch gestellt hat; in die Flamme der Osterkerze geschaut; einen Pusteblumensamen auf meiner dunkelblauen Strickjacke landen sehen; in Pink, Türkis, Gelb, Rot und Dunkelblau Drucke angelegt; das Waschbecken im Bad geputzt; den Tisch fürs Mittagessen gedeckt; denn Wind ihm Nacken gespürt; Gänseblümchen gezählt; Hahnenfuß angeschaut; Sonntagsgedanken geschrieben; an Mutter und Ruth gedacht; vorbeifahrenden Autos gelauscht; mit Erwin Fotos angeschaut; darüber nachgedacht, wie „abstrakt“ auf Fotos aussieht; blühende Maiglöckchen gefunden (danke, Gertrud, sie blühen wieder); Rosenknospen entdeckt; Tee getrunken; Ideen gesponnen; dem Impuls, etwas zu arbeiten, nicht nachgegeben; auf dem Balkon gesessen; die Sonne gesucht; zu Mainau hinüber geschaut; Vogelgezwitscher vermisst; roten Bremslichtern nachgesehen; den Flug eines Vogels beobachtet; Zitrone auf der Zunge geschmeckt; Kinder lachen gehört; zugeschaut, wie der Abstand zwischen den Fähren größer wird; Wolkenberge gemustert; die Sonne gefunden; mit Luis und Finn gespielt; Heidelbeeren gegessen; gelesen; telefoniert; vier Sprachnachrichten verschickt; mich erschrocken – auf Grund einer Antwort; zum neugeborenen Enkelmädchen gratuliert; einen weißen Blumenübertopf gesucht.

Aufgabe 2:

Wähle drei Dinge aus – beschreibe sie näher, aber kurz!

Der Wind brachte einen Pusteblumensamen zu mir. Ich sah das Schirmchen auf meiner dunkelblauen Jacke landen. Weiß-silber auf dunkel. Wie ein Gemälde. Ich sah ihn an, diesen Samen. Bewunderte das Filigrane des Schirmchens. Ich wusste, bald würde der Wind es holen und wegtragen. Bis es soweit war, fand es Zuflucht bei mir. Eine Atempause – für das Schirmchen und für mich.

 

Ich habe Zitrone auf der Zunge geschmeckt. Eine Scheibe schwamm in meinem Wasserglas. Ich schloss die Augen. Sah das Gelb vor mir. Und einen Baum, an dem Zitronen wachsen. Es war Sommer. Der Himmel warmblau. Der Duft der Zitronen stieg auf. Ich griff nach ihr. Sonnenwarm lag sie in meiner Hand. Die Schale wie genarbt. Vertiefungen. Kleine Höhen. Fruchtige Wärme. Ich konnte den Sommer schmecken.

 

Drucke auf Papier gezogen. Rot und gelb. Blau und türkis. Rosa und Türkis. Eine Farbe. Ein Farbgemisch. Mit Schablonen gedruckt. Alles war möglich. Ausprobiert. Ich habe die Drucke angeschaut. Auf mich wirken lassen. Ja, nein, jein. Überarbeitet. Verschlimmbessert. Freude breitete sich aus. Später rubbelte ich mir die Acrylfarbe von den Fingern und packte die Platte weg. Morgen geht’s weiter.

 

 

 

 

 

Wie sieht Deine Liste aus?

Foto: © Grundler, Überlingen

 

 

2 Kommentare
  1. Christine Schoch
    Christine Schoch sagte:

    OnlineSchreiben „Tag für Tag“ Woche 1, Anregung 3:
    DANKE für diesen Tag – einen von ca 23489 Tagen meines bisherigen Lebens.
    Ich bin heute dankbar für das Bewusstwerden dieser Tagesqualität.
    Nach dem Lesen der Schreibanregungen war ich schon mit einer geschärften Aufmerksamkeit unterwegs – hieraus konnte ich nun den Text zur Schreibanregung 2 verfassen.
    Nachdem ich mich in der Übung 1 über Widerstände hinwegschreiben konnte und mich dem einfachen Tun , dem Schreiben einer simplen Liste, überlassen konnte. Toll !
    Ich bin immer wieder auf’s Neue überrascht und erstaunt was dabei herauskommt.
    Das macht mir große Freude – und Freude macht dankbar !
    Mit einem dankesvollen Herzen und einer beflügelten Seele müsste es sich doch prima schlafen lassen – das werde ich jetzt tun …
    Guets Nächtle
    Christine 🤗

    Antworten
    • mutigerleben
      mutigerleben sagte:

      Liebe Christine,
      vielen Dank für deine Rückmeldung.
      Wie schön, dass du dich auf die Schreibanregungen einlassen kannst – und so Dankbarkeit in dein Herz einziehen kann.
      Ich wünsche dir, dass du auch weiterhin beflügelt bist.
      Herzlich
      Judith

      Antworten

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