Ortung

Für das gestrige Samstagsvideo habe ich eine <Ortung> eingelesen.
Mich an einem Ort zu beschreiben und mich dort zu verorten, das mache ich gern. Meist hilft es mir dabei, solche Situationen länger in Erinnerung zu behalten.
Ich habe meinen Zuhörerinnen versprochen, diesen Text einzustellen. Und ich habe sie eingeladen, falls sie Freude und Lust dazu haben, mit einer eigenen Ortung zu kommentieren.

 

Bin fertig mit Essen. Sitze noch am Tisch. Habe Zeit. Das Trinken sprudelt lautlos vor sich hin. Rechts von mir sitzen zwei Frauen. Freundinnen. Eine erzählt aus ihrem Leben. Unfälle, betrügerische Rechtsanwälte, böse Menschen sind das Thema. Darüber dudelt das Radio vor sich hin. Ein Schweizer Sender ist eingestellt. Heimatklänge. Früher konnte ich das Schwyzerdütsch perfekt verstehen.
Inzwischen sitzen links neben mir zwei Männer. Sie telefonieren laut und schnell in einer fremden Sprache. Dazwischen kommt der Kellner vorbei, fragt, ob ich noch etwas brauche. Ein heißer Espresso wäre wunderbar – und siehe da: er steht sofort da.
Vor dem Fenster laufen Menschen die Münsterstraße entlang.
Die Sonne scheint nicht mehr draußen und drinnen mutet es dämmrig an, auch wenn es mitten am Tag ist.
Dunkles Holz verkleidet die Wände bis zur halben Raumhöhe. Darüber weiß gestrichene Wände. An der Decke bunt verglaste Fenster. Gelbe Lampen werfen ein wenig Licht auf die Tische. Ich sitze auf einer langen Band an der Wand. Vor mir der ganze Raum – offen und fast leer liegt er vor mir. Ich habe Aussicht und genieße sie – und jetzt auch den Espresso in kleinen Schlucken.

 

|WERBUNG WEGEN NAMENSNENNUNG, UNBEZAHLT|

 

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Ich bin gespannt auf Deine Ortung.

Foto: © Grundler, Überlingen

 

 

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