Papier und Stift

Papier und ein Stift befinden sich immer in meiner Tasche. An manchen Tagen bleiben sie im Dunkel, an anderen aber dürfen sie ans Licht. Der Stift spaziert über das Papier – schnell, als ob sonst alles vergessen wäre. Verweht, wie die Blüten der Linde im Sommerwind. Mitunter langsam, so, als ob sich jedes Wort erst formen müsste. Seinen Platz finden müsste auf dem Papier, in der Geschichte. Wenn ich schreibe, bin ich 20180630_112210schreiben. Häufig blende ich alles aus: das Ticken der Uhr im Wohnzimmer, den Lärm der vorbeifahrenden Lkws auf dem Balkon, das Reden anderer Menschen, wenn ich am See auf einer Bank sitze. Ein anderes Mal nehme ich die Eindrücke um mich herum auf, ohne mich mit ihnen zu beschäftigen. Später, nachdem ich aus dem blühenden Wortgarten wieder aufgetaucht bin, erinnere ich mich an das Gehörte. Schemenhaft oder klar, ja nachdem, um was es sich handelt.

So schenkt das Schreiben mir Unterschiedlichstes: Vergnügtes vertieft sein, Ruhe und Konzentration, Hast und Schnelligkeit, Überraschendes und Alltägliches und immer wieder ein Aha-Erlebnis. Deshalb liebe ich das Schreiben. Will es auf keinen Fall missen. Und ich schreibe, so oft es geht. Ob kurz oder lang, viel Zeit oder wenig, das ist nicht entscheidend – entscheidend ist, dass ich es kann und will und darf und regelmäßig tue.

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