Samstag, 18. April 2020

10.05 Uhr – Samstag

Der wievielte Samstag ist das heute, seit alles so anders wurde? Ohne nachzurechnen hätte ich das auf die Schnelle nicht gewusst.
Es sind fünf Samstage. Vor genau sechs Wochen habe ich den letzten Samstag gearbeitet. Die Schulschließung und erste Einschränkungen waren da schon bekannt – was unter den Veranstalterinnen des Frauenfrühstücks und meines Vortrags zu Diskussionen führte. Sie haben sich entschlossen, das durchzuziehen – im Rückblick war das vermutlich eine gute Entscheidung.
Und – zumindest wünsche ich mir das – hatte das Thema für die Frauen viele Anregungen parat, die in der Krise helfen können, weiterzumachen.
Ach ja, das Thema lautete: „Mut tut gut!“

12.45 Uhr – Sonst

Wieder ein Frühsommertag mitten im Frühling. Wieder bin ich zuhause. Allein. Nicht unglücklich, aber traurig. Für mich und für meine Familie.
<Eigentlich> würde ich heute Enkelkinder hüten. < Eigentlich> wäre ich heute Nachmittag bei meiner Tochter. < Eigentlich> wäre morgen Jannis Erstkommunion. Wir würden die Tische für den Kaffee decken, die Servietten falten, Tische dekorieren, Blümchen richten. Den letzten Schliff geben. Wir würden diverse Gläser spülen. Vorarbeiten für morgen, damit das Fest entspannt bleibt.
Ich würde Aufgeregtheiten beruhigen und mich vorfreuen auf das Fest mit der Familie, das einen langen Vorlauf hatte. Und jetzt (zunächst) einfach nicht stattfindet.
So schade!

13.15 Uhr – Picknick

Ich höre ein Auto einparken. Autotüren werden zugeschlagen. Kinder rufen und lachen. Vier Kinder sind es. Ich drehe mich um. Eine Familie nutzt den Tag für einen Ausflug. Die Picknickdecke liegt neben dem Weinberg. Ein klatschmohnroter Fleck im Grasgrün. Die Kinder rennen hin und her. Ich kann ihre Freude hören. Pusteblumen werden gepflückt. Die Frau cremt ihren Mann ein. Die Kühltasche steht da. Sie ist noch geschlossen.
Ein Traum-Tag an einem Traum-Ort. Hoffentlich bleibt den Kindern etwas davon in dieser „Anders-Zeit“.
Ein zweites Auto parkt ein. Ansonsten ist es ruhig. Auch diese Menschen genießen die Aussicht. Es sei ihnen gegönnt.

17.50 Uhr – Pastell

Ich habe gemalt. Wieder ein Pastellkreiden-Bild. Insgesamt das 7. Bild in dieser Corona-Zeit. Es hat ein Glücksgefühl in mir ausgelöst. Auch dieses Mal wieder war ich fasziniert von dem, was da so spontan entstanden ist. Es gefällt mir und ich habe mir überlegt, dass ich jetzt zu all den Bildern einen Text schreibe. Und dann werde ich diese Bilder aufhängen – und ich werde weiter malen. Ich bin gespannt, was noch entsteht.
Außerdem habe ich Lust, wieder einmal ein Musterblatt zu malen. Das werde ich wohl morgen beginnen. Da freue ich mich schon. Und dann schaue ich, was sich noch auftut.

 

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